Darum gehts
- Pensionskasse Basel-Stadt erhöht Miete trotz Wohnschutz-Initiative deutlich
- Mögliches Schlupfloch: Mietvertrag vor Abschluss der Sanierung unterschrieben
- Miete stieg um 723 Franken auf 2260 Franken für Fünfeinhalb-Zimmer-Wohnung
Und schwups war die Miete viel höher! Die Pensionskasse Basel-Stadt soll den Zins für eine Fünfeinhalb-Zimmer-Wohnung im Stadtteil Klybeck beim Mieterwechsel um 723 Franken erhöht haben, auf neu 2260 Franken. Dies schreibt die «Basler Zeitung» gestützt auf vorliegende Dokumente. Quartierüblich wäre eine Miete von knapp 2000 Franken.
Brisant: Die Basler Stimmbevölkerung hatte schon vor längerer Zeit eine Wohnschutz-Initiative angenommen. Seither wacht eine Kommission über Mieterhöhungen nach Sanierungen. In diesem Fall erlaubte die Kommission nach der erfolgten Renovation allerdings nur eine Erhöhung über 67 Franken.
Ein Schlupfloch gefunden?
Möglicherweise konnte die Pensionskasse ein Schlupfloch ausnutzen. Denn die Verfügung der Kommission gilt erst ab dann, wenn die Sanierung laut Vermieter abgeschlossen ist. Laut der Pensionskasse wurde der Mietvertrag schon vor Ende der Renovation unterschrieben. Laut dem Basler Mieterverband halte sich die Pensionskasse sonst an die Verfügung der Kommission, schreibt die «BAZ».
Die Pensionskasse gibt an, ihren Kunden verpflichtet zu sein. Aufgrund des Wohnschutz-Artikels haben offenbar schon Vermieter Sanierungen gestoppt, weil sie sich nicht mehr genügend lohnten.