Und jetzt das! Da haben Schweizer und Amerikaner an einem Tisch gesessen. Lange haben sie verhandelt, Juristen, Berater und Experten mischten mit, prüften die Verträge. Und trotz allem stellt sich im Nachhinein heraus, dass beide Seiten unter dem Wort Fixpreis etwas ganz anderes verstehen. Das kostet die Schweiz jetzt bis zu 1,3 Milliarden Franken!
Wie konnte es so weit kommen? Wie kann man sich so missverstehen, wenn man miteinander über ein und dasselbe redet?
Es bleiben nur zwei Möglichkeiten. Entweder haben die Amerikaner die Schweizer mit ihrem Fixpreis-Versprechen bewusst über den Tisch gezogen. Oder die Schweiz war naiv zu glauben, dass sie eine Sonderlösung zugestanden erhält.
Warum ausgerechnet die Schweiz?
Weshalb aber sollten die USA ausgerechnet der Schweiz ein solch einzigartiges Geschenk machen? Kein Land sonst, das einen F-35 gekauft hat, hat ein solches Zugeständnis je erhalten. Und aus der ganzen Welt steht man derzeit Schlange, um die Jets zu kaufen.
Die Schweiz hatte schon beim Zollstreit das Gefühl, einen besonderen Deal zu erhalten. Als zweites Land nach Grossbritannien. Halt weil die Schweiz die Schweiz ist. Auch das war naiv. Es endete damit, dass wir den schlechtesten Deal aller westlichen Länder erhielten.
Wir Schweizer glauben zu gerne daran, dass uns die ganze Welt liebt, weil wir so erfolgreich sind. Das ist naiv. Der Glaube an den Sonderfall Schweiz macht das Land bei Verhandlungen im internationalen Machtpoker blauäugig. Statt im Sonderfall endet das dann im Sonder-Reinfall.