Darum gehts
- SVP-Stand an Schwamendinger-Chilbi zerstört und mit Hassbotschaften besprüht
- Partei sieht sich seit Jahren mit Angriffen und Verunglimpfungen konfrontiert
- Vorfall ereignete sich zwischen 3 und 4 Uhr morgens
Grosse Aufruhr bei der Stadtzürcher SVP: In der Nacht auf Samstag wurde ihr Stand an der Schwamendinger Chilbi durch Unbekannte kurz und klein geschlagen und mit Hassbotschaften besprüht.
Die Partei sehe sich seit Jahren immer wieder mit Angriffen und Verunglimpfungen konfrontiert, wie sie in einer Mitteilung schreibt. «Mit dem Vandalenakt von vergangener Nacht ist ein neuer, alarmierender Tiefpunkt erreicht.»
Totalschaden und Bierklau
«Wo gestern Abend noch ganz normale Chilbibesucher Käseschnitten gegessen und zu Schlagermusik gefeiert haben, liegt heute nur noch ein zerstörtes und verschandeltes Festzelt und ramponiertes Inventar», so die Partei.
Fotos zeigen das Ausmass der Zerstörung: Der Stand ist eingestürzt, die massiven Zeltstangen zerbrochen. Das am Boden liegende weisse Planendach ist mit Beleidigungen beschmiert. Die Girlande aus Schweizer Fahnen liegt zerrissen und verstreut auf dem Asphalt.
«Ich bin schockiert über den Zerstörungswillen und den Hass dieser Chaoten», sagt Kreisparteipräsident und Organisator Markus Weidmann (47) «Zum Glück war zum Zeitpunkt des Angriffs kein Personal mehr am Stand.» Laut Weidmann passierte die Tat zwischen 3 und 4 Uhr am Morgen. «Ein Securitas war zwar auf Platz. Als er den Tatort erreichte, waren die Vandalen aber bereits weg.»
Grosse Anteilnahme auch von Links
Die wochenlange Arbeit der SVP-Mitglieder sei innerhalb weniger Minuten zunichtegemacht worden. «So etwas zu tun, ist einfach nur feige», sagt Weidmann. Die Partei plane, umgehend Strafanzeige gegen Unbekannt einzureichen. Denn die Täter verursachten nicht nur einen Totalschaden, sondern liessen laut Weidmann auch wertvolles Gut mitlaufen: «Sie haben unsere teure Zapfanlage geklaut – inklusive Schwamendinger Chilbi-Bier.»
In Schwamendingen sei die Anteilnahme bis zu den linken Parteien gross. Von der SP sei etwa ein neuer Kühlschrank angeboten worden, von der Mitte ein Ersatzzelt. «Das ist schön zu sehen», so Weidmann. Zudem wolle die Partei aufgrund des «enormen Schadens» auch bald auf ihrer Webseite ein Crowdfunding aufschalten.
«Zunehmende kriminelle Energie»
Trotz der Kollegialität von Links fordern Weidmann und seine Partei politische Konsequenzen: «Ich verlange von der linken Stadtregierung, solche Taten zu verurteilen», sagt Weidmann. «Es ist ein Angriff auf die Demokratie.» Gerne dürfe sich auch Stadtpräsidentin Corine Mauch (65) höchstpersönlich an der Chilbi blicken lassen.
Laut der SVP ist es zudem nur eine Frage der Zeit, bis «die zunehmende kriminelle Energie der Täter» auch zu Personenschäden führen könnte. Die Behörden müssten also mit aller Härte gegen die Vandalen vorgehen. «Langsam haben unsere Leute Angst, an die Standaktionen zu kommen», sagt Weidmann. «Wenn nicht endlich konsequent durchgegriffen wird, ist es bald vorbei mit solchen Quartierfesten.»