Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat Budapest als möglichen Ort für das nächste Treffen von US-Präsident Donald Trump mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin kritisiert.
«Wir sprechen über den Frieden in der Ukraine und nicht über die Wahlen in Ungarn», sagte er mit Blick auf Gastgeber Viktor Orbán, der nächstes Jahr nach der Parlamentswahl erneut Regierungschef werden will. «Ich glaube nicht, dass ein Ministerpräsident, der die Ukraine überall blockiert, etwas Positives für die Ukrainer oder zumindest etwas Ausgewogenes bewirken kann», sagte Selenski der Agentur Interfax-Ukraina zufolge.
Schweiz wäre die bessere Option
Einen Termin für das Gipfeltreffen gibt es bisher nicht. Auf den Ort hatten sich aber Trump und Putin bei einem Telefonat am vergangenen Donnerstag verständigt. Orbán, der Putin seit Kriegsbeginn auch wiederholt getroffen hatte, erklärte sich prompt als Gastgeber bereit.
«Ich denke nicht, dass Budapest der beste Platz für dieses Treffen ist», sagte Selenski. Orbán habe aus seiner Sicht nicht die passende Einstellung als Vermittler in dem Konflikt. Aber wenn es dem Frieden diene, sei der Ort des Treffens auch egal, meinte er. Zugleich nannte Selenski die Schweiz, den Vatikan, die Türkei und andere Länder als bessere Varianten.
Mehr Druck auf Moskau
Nach einem Telefonat mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron teilte Selenski mit, dass jetzt die richtige Zeit für eine Beendigung des Krieges sei. Das müsse durch Druck auf Moskau erreicht werden, sagte er und kündigte ein baldiges Treffen mit Macron an. Zugleich will Selenski das am 5. November auslaufende Kriegsrecht und die Mobilmachung erneut verlängern lassen, wie aus einer Veröffentlichung des Parlaments hervorging.