Darum gehts
- Treffen zwischen Selenski und Trump eskalierte zu Schreiduell im Weissen Haus
- Trump forderte Selenski auf, Donbass an Russland zu übergeben
- Putin hatte Trump am Vortag angerufen
Die Begegnung zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski (47) und dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump (79) im Weissen Haus hat für Aufsehen gesorgt. Die Situation soll aber noch dramatischer gewesen sein, als bisher bekannt, berichten verschiedene Medien.
Wie die britische Zeitung «Financial Times» (FT) berichtet, eskalierte das Gespräch beim Treffen am Freitag zu einem regelrechten «Schreiduell». Laut der Zeitung soll Trump «ständig geflucht» und Karten vom Tisch geworfen haben.
«Wenn Putin will, wird er dich zerstören»
Es heisst, Donald Trump habe Selenski aufgefordert, auf die Forderungen Russlands einzugehen. Auch die Übergabe des gesamten Donbass zählt dazu. Trump soll zu Selenski auch gesagt haben: «Wenn Putin will, wird er dich zerstören.» Das weckt Erinnerungen an die berühmte Pressekonferenz im Februar, als Trump und Vizepräsident JD Vance (41) den ukrainischen Präsidenten gemeinsam zu Zugeständnissen im Ukraine-Krieg drängen wollten.
Bei dem jüngsten Treffen sollte es um eine neue Initiative der USA zur Beendigung des Krieges in der Ukraine gehen und darum, den ukrainischen Präsidenten dafür zu gewinnen. So zumindest der offizielle Hintergrund. Selenski seinerseits hoffte auf Tomahwak-Marschflugkörper, wurde jedoch enttäuscht. Wie «Bild» berichtet zeigten sich verschiedene Diplomaten besorgt über Trumps Verhalten. Die Stimmung Selenskis wurde im Anschluss als «sehr negativ» bezeichnet.
Treffen mit Putin in Budapest
Russlands Präsident Wladimir Putin hatte Trump am Tag vor Selenskis Empfang im Weissen Haus angerufen. In einem ungewöhnlich langen Telefongespräch vereinbarten die beiden Staatschefs ein Treffen in Budapest. Dort wollen sie über ein Ende des Krieges in der Ukraine verhandeln – ohne Selenski.
Mit dem Anruf schaffte es Putin offenbar einmal mehr, Trump im letzten Moment von einer stärkeren Unterstützung der Ukraine abzuhalten. Selenski reiste mit leeren Händen aus Washington zurück.