Trump fordert Einfrieren des Krieges entlang der Frontlinie
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«Sonst ist es zu kompliziert»:Trump fordert Einfrieren des Krieges entlang Frontlinie

Tomahawks-Pleite für Selenski – Trump fordert Einfrieren des Krieges
«Sonst wird es zu kompliziert»

Donald Trump und Wolodimir Selenski hatten sich am Freitag im Weissen Haus getroffen. Für den Ukrainer lief es weniger erfreulich. Die USA verweigern ihm offenbar die Lieferung von Tomahawk-Marschflugkörpern.
Publiziert: 18.10.2025 um 04:04 Uhr
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Aktualisiert: 18.10.2025 um 11:08 Uhr
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US-Präsident Donald Trump hat den ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski erneut im Weissen Haus empfangen.
Foto: Keystone

Darum gehts

  • Trump verweigert Ukraine vorerst Lieferung von US-Tomahawk-Marschflugkörpern
  • Treffen zwischen Trump und Selenski war angespannt und zeitweise unangenehm
  • Ukraine verteidigt sich seit mehr als drei Jahren gegen russischen Angriffskrieg
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Die Ukraine darf vorerst nicht auf eine Lieferung von US-Marschflugkörpern des Typs Tomahawk hoffen. US-Präsident Donald Trump (79) hat dem ukrainischen Staatschef Wolodimir Selenski (47) bei ihrem Treffen im Weissen Haus in Washington offenbar eine entsprechende Freigabe verweigert. Die wichtigsten Fragen im Überblick. 

Welche Position vertraten Trump und Selenski beim gemeinsamen Treffen?

Bei einer Medienrunde im Oval Office betonte der US-Präsident seinen Willen, den Krieg zu beenden. Dies möglichst ohne Präzisionswaffen. «Hoffentlich sind wir in der Lage, diesen Krieg ohne Tomahawks zu beenden.» Er fügte hinzu: «Wir brauchen Tomahawks und viele andere Waffen, die wir an die Ukraine geliefert haben.»

Selenski sagte einleitend, das erste was sein Land brauche, sei «eine Waffenruhe». «Wir müssen uns zusammensetzen und sprechen. «Bilateral, trilateral ist unwichtig, das wichtigste ist der Frieden.» Die Menschen in der Ukraine bräuchten starke Sicherheitsgarantien – von der Nato und den USA – «denn die USA sind stark». 

Bekommt die Ukraine nun Tomahawks?

Nach dem gemeinsamen Presseauftritt zogen sich die beiden Teams hinter verschlossene Türen zurück. Im Anschluss an die Gespräche, trat Selenski alleine vor die Medien. Trump flog derweil nach Mar-a-Lago, um Golfen zu gehen. Zu den Tomahawks nahm Selenski an dieser Stelle nicht direkt Stellung. «Wir haben beschlossen, nicht darüber zu sprechen, weil die USA keine Eskalation wollen», sagte Selenski. Dennoch sei das Thema zumindest für ihn nicht vom Tisch. «Wir müssen daran noch mehr arbeiten», betonte er.

«Wir brauchen Tomahawk-Raketen»
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Wolodimir Selenski:«Wir brauchen Tomahawk-Raketen»

Wie lief das Treffen hinter verschlossenen Türen ab?

«Das Treffen war nicht einfach», zitiert die Nachrichtenplattform Axios eine Quelle, die an den Gesprächen beteiligt war. «Es war schlecht», fügt eine weitere Person hinzu. «Stellenweise wurde es etwas emotional», heisst es. Die Schilderungen decken sich auch mit Berichten von CNN. Der Sender schreibt unter Berufung auf Insider. «Der Austausch war unangenehm.» Es schien, als hätten sich die Parteien nicht wirklich gut verstanden. 

Wie empfand Trump die Gespräche?

Trump selbst bezeichnete das Treffen im Nachhinein als «interessant» und «herzlich». Auf Truth Social schrieb er über den Besuch seines ukrainischen Amtskollegen: «Ich sagte ihm, wie ich auch Präsident Putin eindringlich vorgeschlagen habe, dass es Zeit ist, das Töten zu beenden und einen DEAL zu machen!» Beide Parteien sollen «den Sieg für sich beanspruchen.» Die Tomahawks erwähnte er mit keinem Wort.

«Meiner Meinung nach sollten sie den Krieg sofort beenden. Man hält sich an die Frontlinie, wo auch immer sie verläuft. Sonst wird es zu kompliziert. Man wird es nie herausfinden können. Man bleibt an der Frontlinie stehen», sagte Trump gegenüber Reportern nach seiner Landung in Florida.

Wie geht es jetzt weiter?

Selenski ist eigentlich mit dem Plan nach Washington gereist, mit der Ankündigung über Präzisionswaffen wieder nach Hause zu fliegen. Nun scheint dieses Vorhaben erst einmal ausgesetzt. Er hofft jedoch weiter auf eine Zusage. «Unsere Teams arbeiten daran.» 

Auch die möglichen Bedingungen, unter denen Frieden geschlossen werden kann, würden noch weiter zu reden geben. «Es wird heikle Gespräche geben», äusserte sich Selenski kryptisch.

«Es wird heikle, aber notwendige Gespräche geben»
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Wolodimir Selenski:«Es wird heikle, aber notwendige Gespräche geben»

Selenski ist überzeugt, «dass Russland Angst vor Tomahawks hat. Wirklich Angst, weil es eine starke Waffe ist. Und sie wissen, was wir haben, welche Waffen wir haben, unsere Produkte, und sie verstehen diese Kombination mit Tomahawks. Und deshalb haben sie Angst vor dieser Kombination. Sie verstehen, wozu wir in der Lage sind.» «Es ist gut, dass Präsident Trump nicht ‹Nein› gesagt hat, aber heute auch nicht ‹Ja› gesagt hat.»

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