Eigentlich wollte Roberto Martullo (63) nur einen Ausflug in die Rivella-Fabrik organisieren. Doch die Marketingleiterin wimmelte ihn ab. Daraus wurde Liebe. Die Marketingleiterin war Magdalena Martullo-Blocher (55), heute SVP-Nationalrätin.
Im Interview mit der «NZZ» erzählt Roberto Martullo, selbst Unternehmer, wie das damals war. «Die war mir am Telefon sofort sympathisch. Deshalb fragte ich sie, ob wir uns vielleicht zum Mittagessen verabreden könnten. Erstaunlicherweise sagte sie zu.» Doch ein Problem gabs: «Ich habe den Namen nicht richtig verstanden – und dachte, sie heisst Magdalena Bloch.»
«Ich bin da wohl in ein Fettnäpfchen getreten»
Schnell waren die beiden beim «Du». Der Nachname habe keine Rolle mehr gespielt. «Nach ein paar Dates habe ich sie zu einem Event eingeladen. Ich sagte ihr: ‹Wir haben einen guten Anlass, Christoph Blocher tritt auf. Kommst du?›», so Roberto Martullo gegenüber der Zeitung. «Sie antwortete: ‹Sicher nicht, ich gehe doch nicht an einen Anlass, um meinem Vater zuzuhören.›»
Im Interview blickt Roberto Martullo auch zurück auf den Moment, als sie in einer Dokumentation mit starkem Akzent auf Englisch ihre Kadermitglieder zurechtstutze. Sätze wie, «What do you do when the beamer breaks down?» oder «Ja nei, you dreamer, du» sind mittlerweile legendär. ‹Meine Frau kam damals auf mich zu und sagte: ‹Ich bin da wohl in ein Fettnäpfchen getreten.›»
Er habe es aber nicht so schlimm empfunden. Die ganze Dynamik sei erst mit den sozialen Netzwerken aufgekommen.
Selbst Unternehmer
Privat sei die SVP-Nationalrätin eine andere Person – weniger streitbar, dafür gesellig. «Sie jasst gerne, lacht gerne.» Die Öffentlichkeit sehe nur etwa einen Drittel der Person.
Roberto Martullo ist selbst Unternehmer. Bekannt wurde er, als er den Schuhhersteller Künzli rettet und die Angestellten im letzten Moment vor der Entlassung bewahrte. Mittlerweile führt die Firma auch einen Flagship-Store im Herzen von Zürich.