Darum gehts
- Ostschweizer Influencer verloste Armee-Fresspäckli und wurde von der Armee gerügt
- Tragen der Uniform ausserhalb des Militärdienstes ohne Bewilligung nicht gestattet
- Instagramer entschuldigte sich für den Vorfall
Der Ostschweizer Influencer Dani Hutti wollte einigen wohl nur eine Freude machen. Der Komiker verloste ein Armee-Fresspäckli auf Instagram. «Bist du in der RS und hast Bock auf ein Fresspäckli?», fragte der Influencer im vom Fleischhersteller gesponserten Clip. Dabei war er im Kämpfer gekleidet, auf dem Kopf sass das Béret. Die nett gemeinte Aktion ging jedoch nach hinten los.
Inzwischen ist das Video auf Instagram verschwunden. Denn Hutti wurde von der Armee gerügt. «Das Tragen der Uniform ausserhalb des Militärdienstes ist ohne entsprechende Bewilligung nicht gestattet», sagt Armee-Sprecher Stefan Hofer zu Blick. Hutti, der mit bürgerlichem Namen Hutterli heisst, unterhält 47'900 Follower. Auf seiner Website können Firmen sogenannte Kooperationen eingehen – Hutti wirbt dann für das Produkt oder die Organisation.
Das Benutzen der Armeeuniformen zu Werbezwecken ist in der Schweiz untersagt, insbesondere, wenn damit der Eindruck entsteht, es handle sich um eine offizielle Darstellung oder Support durch die Streitkräfte.
Hutti entschuldigte sich
Die Armee haben darum das Gespräch mit dem Influencer gesucht und ihn auf die Regeln hingewiesen. Er habe sich entschuldigt und die entsprechenden Inhalte von der Plattform entfernt, heisst es bei der Armee auf Anfrage. Befürchten muss Hutti nichts mehr, für die Armee hat sich die Sache damit erledigt. Hutti hat auf mehrere Anfragen von Blick nicht reagiert.
Immer wieder muss die Armee durchgreifen, weil die Uniform nicht konform verwendet wird: Der FDP-Nationalratskandidat – und Vater der «No Billag»-Initiative – Yves Collet (38) posierte 2023 in Uniform auf seinem Wahlplakat. Dafür wurde er vom Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport gerügt.
Ähnlich erging es Sanija Ameti (33), Co-Präsidentin von Operation Libero. Sie trug während einer Veranstaltung zum Thema Neutralität in Bern eine offizielle Armeeuniform. Ihr wurde eine Busse wegen «unbefugtem Tragen» einer Uniform angedroht. Personen, die nicht der Armee angehören, dürfen den Tarnanzug nicht tragen.
Armee schätzt Content
Nicht bei allen Videos im Netz über die Armee reagiert man so strikt: «Das Teilen von Diensterlebnissen während Dienstleistungen auf eigenen Kanälen ist nicht nur erlaubt, sondern auch erwünscht – aber immer in Absprache mit den Vorgesetzten», so Hofer. Auch darum dürften die humorvollen Videos von Hutti, in denen er die RS auf den Arm nimmt, weiter gezeigt werden.