Die Armee stoppt dieses Instagram-Video
0:47
Unerlaubte Werbung in Uniform:Die Armee stoppt dieses Instagram-Video

Influencer-Post geht nach hinten los
Armee knöpft sich Fresspäckli-Frechdachs vor

Ein Ostschweizer Influencer machte Werbung für Fleisch- und Wurstwaren auf Instagram. Offensichtlich wusste er nicht, dass er dabei nicht den Kampfanzug tragen darf. Nach Ermahnung der Armee verschwand das Video von seiner Site.
Publiziert: 09:49 Uhr
|
Aktualisiert: 10:24 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/5
Dani Hutti warb auf Instagram unerlaubterweise in Armeeuniform. Für die Armee ist das ein Missbrauch der Uniform.
Foto: Instagram/danihutti

Darum gehts

  • Ostschweizer Influencer verloste Armee-Fresspäckli und wurde von der Armee gerügt
  • Tragen der Uniform ausserhalb des Militärdienstes ohne Bewilligung nicht gestattet
  • Instagramer entschuldigte sich für den Vorfall
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
RMS_Portrait_AUTOR_1050.JPG
Sophie ReinhardtRedaktorin Politik

Der Ostschweizer Influencer Dani Hutti wollte einigen wohl nur eine Freude machen. Der Komiker verloste ein Armee-Fresspäckli auf Instagram. «Bist du in der RS und hast Bock auf ein Fresspäckli?», fragte der Influencer im vom Fleischhersteller gesponserten Clip. Dabei war er im Kämpfer gekleidet, auf dem Kopf sass das Béret. Die nett gemeinte Aktion ging jedoch nach hinten los.

Inzwischen ist das Video auf Instagram verschwunden. Denn Hutti wurde von der Armee gerügt. «Das Tragen der Uniform ausserhalb des Militärdienstes ist ohne entsprechende Bewilligung nicht gestattet», sagt Armee-Sprecher Stefan Hofer zu Blick. Hutti, der mit bürgerlichem Namen Hutterli heisst, unterhält 47'900 Follower. Auf seiner Website können Firmen sogenannte Kooperationen eingehen – Hutti wirbt dann für das Produkt oder die Organisation. 

Das Benutzen der Armeeuniformen zu Werbezwecken ist in der Schweiz untersagt, insbesondere, wenn damit der Eindruck entsteht, es handle sich um eine offizielle Darstellung oder Support durch die Streitkräfte. 

Hutti entschuldigte sich

Die Armee haben darum das Gespräch mit dem Influencer gesucht und ihn auf die Regeln hingewiesen. Er habe sich entschuldigt und die entsprechenden Inhalte von der Plattform entfernt, heisst es bei der Armee auf Anfrage. Befürchten muss Hutti nichts mehr, für die Armee hat sich die Sache damit erledigt. Hutti hat auf mehrere Anfragen von Blick nicht reagiert. 

Immer wieder muss die Armee durchgreifen, weil die Uniform nicht konform verwendet wird: Der FDP-Nationalratskandidat – und Vater der «No Billag»-Initiative – Yves Collet (38) posierte 2023 in Uniform auf seinem Wahlplakat. Dafür wurde er vom Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport gerügt. 

Ähnlich erging es Sanija Ameti (33), Co-Präsidentin von Operation Libero. Sie trug während einer Veranstaltung zum Thema Neutralität in Bern eine offizielle Armeeuniform. Ihr wurde eine Busse wegen «unbefugtem Tragen» einer Uniform angedroht. Personen, die nicht der Armee angehören, dürfen den Tarnanzug nicht tragen.

Armee schätzt Content

Nicht bei allen Videos im Netz über die Armee reagiert man so strikt: «Das Teilen von Diensterlebnissen während Dienstleistungen auf eigenen Kanälen ist nicht nur erlaubt, sondern auch erwünscht – aber immer in Absprache mit den Vorgesetzten», so Hofer. Auch darum dürften die humorvollen Videos von Hutti, in denen er die RS auf den Arm nimmt, weiter gezeigt werden.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?