Trotz 600 Millionen Kosten
Neue Armee-Mörser sind nicht gegen Drohnen geschützt

Die Armee beschafft 48 Minenwerfer im Wert von 600 Millionen Franken. Nun zeigt sich aber, dass Soldaten bei der Schussabgabe nicht gegen Drohnen geschützt sind. Erste Sicherheitspolitiker fordern Konsequenzen.
Publiziert: 10:07 Uhr
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Aktualisiert: 11:07 Uhr
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Die Mörser werden auf dem Piranha montiert. Das Problem: Bei der Schussabgabe sind die Soldaten nicht vor Drohnen geschützt.
Foto: Philipp Schmidli

Darum gehts

  • Schweizer Armee beschafft Panzermörser, doch diese sind anfällig gegen Drohnen
  • Offene Dachluke beim Feuern macht Geschütz und Besatzung angreifbar
  • 600 Millionen Franken für 48 Mörser, keine integrierte Drohnenabwehr
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Drohnen spielen im Krieg in der Ukraine eine bedeutende Rolle. Nun stellt sich die Frage, ob die Schweiz bei einer aktuellen Beschaffung dem Schutz vor den Drohnen zu wenig Beachtung geschenkt hat. Dabei geht es um die Panzermörser. 600 Millionen Franken teuer ist die Anschaffung, 48 Mörser stehen auf der «Einkaufsliste» der Armee.

Das Problem: Zum Feuern muss die Dachluke geöffnet werden, wodurch Geschütz und Besatzung angreifbar seien, schreibt die «SonntagsZeitung». «Wir müssen die Einführung des mobilen Mörsers 16 ernsthaft überdenken», sagte Mitte-Ständerat Peter Hegglin (64, ZG) der Zeitung. Aufgrund der Erfahrungen aus dem Ukraine-Krieg sei ein offener Geschützraum «sehr gefährlich» und problematisch.

Der ehemalige Oberstleutnant Rudolf P. Schaub bezeichnete den Mörser 16 als Fehlkonstruktion. Die Armee hat gegenüber der «SonntagsZeitung» eingeräumt, dass das System über keine integrierte Drohnenabwehr verfüge und bei geöffneter Luke anfälliger für Angriffe sei. Dies gelte aber nur während der kurzen Schussphase, während der geschlossenen Luke verfüge der Panzermörser über «einen adäquaten ballistischen Schutz».

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