Restaurantverbot wegen «unsittlicher Inhalte»
Visper Gemeinderatsausflug endet im Desaster

Ein Visper Gemeinderat steht unter Verdacht, sich in einem Solothurner Restaurant unangemessen verhalten zu haben. Die Vorwürfe werden von der Gemeinde untersucht. Das betroffene Restaurant hat zuerst sogar ein Hausverbot erlassen.
Publiziert: 09:58 Uhr
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Ein Gemeinderatsmitglied aus Visp soll in einem Restaurant unangemessene Inhalte auf dem Smartphone gezeigt haben.

Darum gehts

  • Vorwürfe gegen Visper Gemeinderat: Restaurant verhängte Hausverbot
  • Gemeinderatsmitglied soll unangemessene Inhalte auf Smartphone gezeigt haben
  • Drei Wochen zwischen Hausverbot und Entschuldigung des Restaurants vergangen
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Anna Clara KohlerRedaktorin Politik

Ein Ausflug des Visper Gemeinderats im September sorgt nun für Aufruhr. Im Restaurant La Couronne in Solothurn soll sich eines der Mitglieder «unsittliche Inhalte» auf dem Handy angesehen und diese zur Schau gestellt haben, während das Personal ihn bediente.

Am 1. Oktober flatterte ein Schreiben ins Wallis, in dem die Solothurner Gastrogruppe die Vorfälle detailliert auflistet und gegen den Politiker ein «Hausverbot auf unbestimmte Zeit» verhängt, wie der «Walliser Bote» berichtet.

Gemeinde bezieht sich auf Persönlichkeitsschutz

Die Gemeinde Visp reagierte auf Anfrage des «Walliser Boten» mit einer Medienmitteilung auf die Situation: «Dem Gemeinderat sind Vorwürfe in diesem Zusammenhang bekannt. Der Gemeinderat nimmt diese Vorwürfe ernst und es findet aktuell eine Aufarbeitung statt.» Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes würden keine Details kommuniziert.

Geschäftsleiter schickte Entschuldigungsbrief

Das betroffene Gemeinderatsmitglied spricht von einem Missverständnis und bezieht sich auf das Entschuldigungsschreiben des Restaurants. In diesem Schreiben entschuldigt sich der Geschäftsleiter Mathias Bargetzi für die fehlerhafte Zustellung des ursprünglichen Schreibens, denn es ging an den Visper Gemeindeschreiber. Zugleich erklärt der Geschäftsführer die Angelegenheit für bereinigt. Die Vorwürfe werden jedoch nicht explizit zurückgezogen.

Weitere Hintergründe bleiben unklar. Weder das Hotel La Couronne noch die Gemeinde Visp geben weitere Auskünfte. Matthias Anderegg, Präsident des Vorstands der Solothurner Genossenschaft Baseltor, die das Hotel betreibt, beurteilt das Geschehene als «nicht so wichtig». 

Konsequenzen bleiben offen

Die Gemeindeverwaltung von Visp hat die Belegschaft der Gemeindeverwaltung angewiesen, sich nicht öffentlich zum Thema zu äussern. Der Gemeinderat von Visp wird in seiner nächsten Sitzung über die Vorwürfe und das weitere Vorgehen diskutieren.

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