Darum gehts
- Zermatt erhält 3 Millionen Franken zurück nach Betrug durch Ex-Wasserwerksleiter
- Täter verzögerten Verfahren durch Beschwerden und Eingaben vor Gericht
- Ex-Leiter wurde 2017 zu 12 Monaten unbedingt und 24 Monaten bedingt verurteilt
Es ist eine schöne Summe: 3 Millionen Franken fliessen unerwartet in die Zermatter Gemeindekasse. Die Geschichte dahinter ist allerdings weniger schön: Die Gemeinde hat sich lediglich Geld zurückgeholt, um das sie betrogen worden ist. 2,6 Millionen Franken hatten der ehemalige Leiter der Zermatter Wasserwerke und drei Komplizen in die eigene Tasche gewirtschaftet. Dazu fälschten sie etwa Rechnungen.
Dies geschah im Verlauf von rund zehn Jahren, 2011 flog die Sache auf. 2017 wurde der Ex-Leiter von einem Gericht zu 12 Monaten unbedingt und 24 Monaten bedingt verurteilt.
Täter zögerten das Verfahren hinaus
Erst jetzt aber ist das Geld zurück, wie der «Walliser Bote» schreibt. Inklusive Zinsen und Unkostenbeiträgen handelt es sich inzwischen um 3 Millionen Franken. Damit die Gemeinde das Geld zurückbekommt, waren Immobilien des Haupttäters zwangsversteigert worden.
Ein Mittäter hatte versucht, zu verhindern, dass er mithaftet: Er soll vor seinem persönlichen Bankrott Gelder aus der Konkursmasse entwendet haben.
Dass das Zurückholen der Gelder so lange gedauert habe, begründet Gemeindepräsidentin Romy Biner-Hauser (55, Mitte) gegenüber dem «Walliser Boten» damit, dass die Täter die Verfahren durch Beschwerden und Eingaben vor Gericht immer wieder verzögert hätten.
Nun aber bessert das Geld das Eigenkapital Zermatts auf. Die Gemeinde hatte überdies reagiert und ihre Kontrollen verbessert.