Darum gehts
- Pilotprojekt mit philippinischen Pflegekräften am Kantonsspital Baselland gescheitert
- Sprachliche Hürden und hoher Aufwand führten zum Abbruch des Programms
- Drei von sieben Pflegenden mussten bereits nach der Probezeit gehen
Nach 18 Monaten beendete das Kantonsspital Baselland den Einsatz: Das Pilotprojekt mit philippinischen Pflegefachkräften ist Geschichte. Das Programm sollte philippinisches Personal ins Bruderholzspital bringen und so den Fachkräftemangel lindern.
Doch der Versuch scheiterte. Projektleiter Cornelius-Monroe Huber sagt gegenüber «SRF»: «Wir haben gemerkt, dass dieses Modell weder tragfähig noch wirtschaftlich ist.»
Drei von sieben mussten gehen
Die Probleme: ein grosser Aufwand und sprachliche Hürden. Das Verständnis von Schweizerdeutsch bereitete den Teilnehmenden trotz B2-Deutschkenntnissen Mühe. Bereits nach der Probezeit mussten drei von sieben Pflegenden gehen.
Die vier Verbliebenen hielten bis vor Kurzem durch. Einer von ihnen beschreibt: «Es war eine Achterbahnfahrt. Wir haben unser Bestes gegeben, und ich glaube, die Patienten und Mitarbeitenden waren zufrieden mit uns.» Trotzdem mussten alle wie geplant zurück in die Philippinen, das Spital verzichtete auf eine Verlängerung des Aufenthalts.
«Sieben Leute ändern hier nichts»
Auch der Berufsverband SBK kritisierte das Projekt. Der Effekt auf den Fachkräftemangel sei marginal. «Sieben Personen sind ein Tropfen auf den heissen Stein», sagt Präsident Daniel Simon. Man hole zudem Pflegende aus Regionen, wo sie selbst dringend gebraucht werden.
Das Spital betrachtet das Projekt trotzdem als wertvolle Erfahrung. Aber eine, die keine Fortsetzung findet. Weder die Fachkräfte noch das Spital konnten die Erwartungen erfüllen.