Darum gehts
- Bundesrat Rösti distanziert sich von Trump nach Zollschock aus den USA
- Rösti würde immer noch die republikanische Partei wählen, aber nicht Trump
- USA strafte die Schweiz mit Zöllen von 39 Prozent ab
Vergangenen Oktober sorgte Bundesrat Albert Rösti (58, SVP) mit einer Aussage zu den US-Wahlen für Aufsehen: «Ich tendiere eher zu Trump», sagte er an einer Podiumsveranstaltung einer Basler Schule.
Noch im Frühling sagte Rösti, angesprochen auf seine Tendenz zum US-Präsidenten Donald Trump (79): «Ich würde es immer noch sagen». Die Aussage fiel im Gespräch mit Kabarettist Michael Elsener (39) im Podcast «Politkuchen», geführt wurde es am 7. April. Wenige Tage vorher hatte Trump den Zollsatz von 31 Prozent für die Schweiz verkündet. Jetzt, nach dem endgültigen Zollschock aus den USA, rudert der Umweltminister aber zurück – zumindest ein bisschen.
Rösti steht hinter den Republikanern
«Ich würde immer noch die republikanische Partei wählen», teilt Rösti gegenüber Blick mit. Der Name Donald Trump geht dem Bundesrat aber nicht mehr über die Lippen. Kein Wunder: Inzwischen musste sich die Schweiz von Trump einiges gefallen lassen. Dieser strafte die Schweiz mit Zöllen von 39 Prozent ab – einer der höchsten Sätze weltweit.
Geht Rösti also nun endgültig auf Distanz zum US-Präsidenten? Bereits im April liess er im Gespräch mit Elsener Kritik durchscheinen: Zwar sei er als SVP-Vertreter weiterhin verbunden mit der republikanischen Idee, so der Bundesrat. Das, was Trump derzeit mit den Zöllen mache, habe aber nichts mehr damit zu tun. «Das ist das Gegenteil von liberal».
Ist es wirklich eine Abkehr?
Nach dem 39-Prozent-Schock scheint Röstis Begeisterung für den US-Präsidenten erst recht verflogen zu sein. Es liegt jedoch auch eine andere Erklärung für den Rückzieher auf der Hand: Möglicherweise versucht der Minister für Umwelt und Verkehr mittlerweile auch einfach seine privaten Überzeugungen besser zu verstecken.
Bei Elsener räumte Rösti jedenfalls ein, dass er seine Trump-Tendenz damals nicht als Bundesrat hätte sagen sollen. Und auch letzten Herbst meinte er schon, dass er auf die Frage des Schülers «eher als Albert Rösti geantwortet» habe. Er sei sich bewusst, dass ein Bundesrat Wahlen im Ausland nicht kommentieren sollte.