Nach Differenzen mit Chefin
Oberster Bundesrats-Bodyguard muss gehen

Stéphane Theimer, bisher zuständig für den Schutz von Bundesräten und weiteren exponierten Personen, verlässt den Bundessicherheitsdienst. Hintergrund ist offenbar ein interner Konflikt mit der neuen Fedpol-Direktorin Eva Wildi-Cortés.
Publiziert: 08:42 Uhr
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Aktualisiert: 09:50 Uhr
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Hat auf LinkedIn seinen Abschied und Differenzen mit der neuen Fedpol-Chefin bekannt gegeben: Stéphane Theimer.
Foto: Keystone

Darum gehts

  • Der Chef des Bundessicherheitsdiensts verlässt Fedpol
  • Er hatte Differenzen mit Direktorin Eva Wildi-Cortés
  • Stéphane Theimer nannte auf LinkedIn unterschiedliche Auffassungen über Vision und Führung
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Sophie ReinhardtRedaktorin Politik

Er ist – oder besser war bis vor kurzem – für die Sicherheit von Bundesräten und exponierten Gästen in der Schweiz zuständig. Doch nun muss sich die Regierung einen neuen obersten Bodyguard suchen. Wie der «Tages-Anzeiger» berichtet, sucht Stéphane Theimer, Chef des Bundessicherheitsdiensts (BSD) und Vize-Direktor des Bundesamts für Polizei, eine neue Stelle.

Als Grund für seinen Abgang nannte er auf LinkedIn «Differenzen» mit Fedpol-Direktorin Eva Wildi-Cortés (50) über Vision und Führung. Das Fedpol hat auf Anfrage der Zeitung den Abgang wegen unterschiedlichen Auffassungen bestätigt, aber keine weiteren Angaben gemacht. Theimer wollte sich gegenüber der Zeitung auch nicht zu seinem Abgang äussern.

Streit um Arbeitszeit eskaliert

Der «Tages-Anzeiger» schreibt weiter, es habe intern Vorwürfe wegen Arbeitszeit und Abwesenheit gegeben. Theimer habe dies bestritten und auf die Kompensation ausserordentlicher Stunden verwiesen. Offiziell verlässt er das Fedpol Ende September, sein Schreibtisch ist aber bereits geräumt.

Theimer schreibt auf LinkedIn weiter, er sei stolz «auf eine Zeit grosser operativer Erfolge und die bemerkenswerte Entwicklung des BSD». Er habe immer auf «hervorragende Kolleginnen und Kollegen zählen können, die sich mit beispielhafter Hingabe für die Erfüllung unseres Schutzauftrags eingesetzt haben».

Anne Lévy bedankt sich

Unter seinem Post bedanken sich zahlreiche Spitzenbeamtinnen und Spitzenbeamte. Dazu gehört auch Anne Lévy (54), die als Chefin des Bundesamts für Gesundheit während der Coronakrise im Zentrum der Aufmerksamkeit stand. Sie schreibt: «Danke für deine wertvolle Unterstützung in schwierigen Zeiten. Für die Zukunft alles Gute!»

Zu Theimers Aufgaben gehörte aber auch der Schutz von ausländischen VIPs. So sorgte er beispielsweise während der Friedenskonferenz auf dem Bürgenstock für die Sicherheit von 93 Staatsvertretern.

Aber auch SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi (46) musste etwa bei ihm und der damaligen Fedpol-Chefin Nicoletta della Valle (64) aufkreuzen, nachdem er sich eine Rauferei mit einem Fedpol-Beamten geliefert hatte.

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