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Neun Kandidierende treten für den zweiten Wahlgang am Sonntag im Jura an: Drei SP-Kandidierende, zwei aus der Mitte, ein Parteiloser, je ein Vertreter von ein FDP, SVP und den Christlich-Sozialen.
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Lucien FluriCo-Ressortleiter Politik
Für viele Schlagzeilen sorgt der Kanton Jura sonst nicht. Doch wenn heute Sonntag im jüngsten Kanton der Schweiz die fünf Mitglieder des Regierungsrates gewählt werden, ist durchaus Spannung vorhanden:
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- Im ersten Wahlgang im Oktober hatte niemand die Wahl geschafft.
- Erstmals kann Moutier nach dem Kantonswechsel den Regierungsrat mitwählen.
- Die Linke könnte erstmals in der Geschichte des Kantons eine Mehrheit holen. Im ersten Wahlgang waren die zwei SP-Kandidaten und die SP-Kandidatin unter den ersten fünf.
- Auch die SVP könnte einen Sitz holen. Ihr Kandidat ist Fred-Henri Schnegg (60), der Bruder des Berner SVP-Regierungsrates Pierre-Alain Schnegg (62). Der SVP-Mann war gegen den Kantonswechsel des Städtchens Moutier vom Kanton Bern zum Jura, jetzt will er dennoch in die jurassische Regierung. Im ersten Wahlgang war er auf dem sechsten Platz gelandet.
- Der amtierende Bildungsdirektor Martial Courtet (49) hatte in einer Untersuchung sehr schlechte Noten zu seiner Amtsführung erhalten. Bei seiner Partei, der Mitte, fiel er deshalb in Ungnade. Der 49-Jährige tritt jetzt als wilder Kandidat an. Im ersten Wahlgang erreichte er immerhin den dritten Platz. Im Wahlkampf hatte er Support vom Genfer Regierungsrat Pierre Maudet (47) erhalten. Dieser war nach Skandalen 2021 aus der Kantonsexekutive abgewählt worden, schaffte 2023 aber als Parteiloser wieder die Wahl.
- Neun Kandidatinnen und Kandidaten stehen heute Sonntag zur Wahl. Neben dem parteilosen Courtet, SVP-Kandidat Schnegg und den drei SP-Leuten sind dies zwei Mitte-Vertreter, ein FDP-Mann sowie ein Politiker der Christlich-Sozialen. Die Mitte, die im Jura traditionell stark ist, könnte einen Sitz verlieren. Aktuell haben Mitte und SP je zwei Sitze in der Regierung, die Christlich-Sozialen einen.
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