Darum gehts
- Neues Modell zeigt Veränderung der Schneedecke in der Schweiz seit 1962
- Klimawandel-Folgen: Schneehöhe nimmt in allen Höhenlagen ab
- Im Mittelland Rückgang bis zu 20 Prozent pro Jahrzehnt
Mit dem neuen Spass-Modell («Spatial Snow climatology for Switzerland») haben die Forschenden erstmals flächendeckend und höhenabhängig berechnet, wie sich die Schneedecke in der Schweiz seit 1962 verändert hat, wie das zur Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) gehörende SLF am Montag mitteilte.
«Es ist das erste Mal, dass wir Trends flächig und für verschiedene Höhenstufen zeigen können», sagte SLF-Klimatologe Christoph Marty laut Mitteilung. «Wir sehen hier ganz klar die Folgen des Klimawandels.»
Prozentuale Verluste im Mittelland am grössten
In den hohen Berglagen ist das Minus mit bis zu acht Zentimetern pro Jahrzehnt dabei deutlich höher als im ohnehin schneearmen Mittelland, wo die Schneehöhe durchschnittlich um weniger als einen Zentimeter pro Jahrzehnt abnahm.
Die prozentualen Verluste waren im Mittelland am grössten: Während in den Alpen auf 2000 Metern über Meer ein Rückgang um rund vier Prozent pro Jahrzehnt festgestellt wurde, verringerte sich die mittlere Schneehöhe im Mittelland um bis zu zwanzig Prozent pro Dekade.
Messdaten von 350 Stationen
Für das Modell nutzte das SLF Messdaten von 350 Stationen der letzten 25 Jahre. Angeschaut wurden jeweils die Schneehöhen von November bis April.
Die Resultate sollen künftig auch ausserhalb der Forschung verwendet werden – etwa in Kooperationen mit Schweiz Tourismus und Seilbahnen Schweiz oder mittelfristig in der Lawinen-App White Risk. Meteoschweiz plant, klimatologische Schneeinformationen aus dem Modell öffentlich zugänglich zu machen.