108 Menschen verletzt
Bären-Alarm in Japan – so gefährlich war’s noch nie

In Japan häufen sich Bärenangriffe auf Menschen. Sieben Todesfälle wurden in den letzten Monaten registriert - ein Rekord seit Beginn der Statistik 2006.
Publiziert: 11:35 Uhr
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Aktualisiert: 12:22 Uhr
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Ein Bär brach in einen japanischen Supermarkt ein. Bärenattacken nehmen in Japan drastisch zu.
Foto: Gunma Perfectural Police

Darum gehts

  • Bärenangriffe in Japan nehmen zu, sieben Tote in den letzten Monaten
  • Bär taucht in Supermarkt auf, versetzt Kunden in Panik
  • 108 Menschen durch Bären verletzt, darunter die Todesopfer in diesem Jahr
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Sie schleichen durch Wälder – und inzwischen sogar in Supermärkte: In Japan greifen Bären immer häufiger Menschen an. Sieben Menschen sind in den letzten Monaten bereits durch Bären getötet worden, so viele wie noch nie seit Beginn der Statistik 2006, wie das japanische Umweltministerium gegenüber AFP mitteilt.

Anlass für die Sorge ist der siebte bestätigte Fall in den letzten Wochen: Ein rund 70-jähriger Mann, dessen Leiche vergangene Woche in der nördlichen Präfektur Iwate entdeckt wurde, wurde von einem Bären attackiert und getötet. Insgesamt wurden in diesem Jahr bereits 108 Menschen durch Bären verletzt, darunter die Todesopfer. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es insgesamt 85 Fälle, im Jahr 2023 ganze 219.

Bären dringen immer weiter in Städte vor

Die Zahl der Begegnungen nimmt seit Jahren zu – und die Tiere kommen den Menschen gefährlich nah. Der Klimawandel und die dichte Besiedlung treiben die Bären immer häufiger in bewohnte Gebiete auf der Suche nach Nahrung.

Ein Vorfall vergangene Woche sorgt besonders für Aufsehen: In Gunma, in der Grossstadtregion Tokio, tauchte ein 1,40 Meter grosser Bär plötzlich in einem Supermarkt auf. Zwischen Fischtheke und Gemüseregal versetzte er rund 40 Kunden in Panik. Zwei ältere Männer wurden leicht verletzt.

«Er kletterte fast auf die Fischtheke, zertrümmerte eine Scheibe und trampelte in der Obstabteilung Avocados nieder», berichtete ein Vertreter der Supermarktkette. Nach etwa vier Minuten fand das Tier den Ausgang – und verschwand wieder im Freien.

Touristen und Bauern unter den Opfern

Noch am selben Tag griff in der Präfektur Iwate eine Bärin einen Bauern vor seinem Haus an – sie war mit ihrem Jungen unterwegs. Anfang Oktober wurde ein spanischer Tourist an einer Bushaltestelle im Weltkulturerbe-Dorf Shirakawa-go attackiert.

Auf Japans nördlicher Hauptinsel Hokkaido leben zwei Arten: der Asiatische Schwarzbär und der Braunbär. Trotz tausender Abschüsse pro Jahr steigt die Zahl der gefährlichen Begegnungen weiter.

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