Darum gehts
- Schweizer Sehenswürdigkeiten leiden unter Übertourismus und ergreifen Massnahmen
- Städte wie Basel und Luzern führen Eingangskontrollen und Parkgebühren ein
- In anderen Gemeinden wird teilweise Geld für Zutritt zu Sehenswürdigkeiten verlangt
Schweizer Ortschaften locken jedes Jahr unzählige Touristen an. Doch der grosse Andrang überfordert manche Sehenswürdigkeiten: Sie leiden unter Übertourismus. Um dagegen besser anzukommen, ergreifen die Hotspots Massnahmen.
Zuletzt etwa beim Basler Münster. Der Basler Weihnachtsmarkt zählte 2024 über eine Million Gäste. Es kam zu aggressivem Verhalten und Übergriffen, weshalb das Münster Eingangskontrollen einführte oder ganz geschlossen blieb. Auch diese Saison werden freitags, samstags und sonntags die Eingänge durch zwei Mitarbeitende von Basel Tourismus geregelt. Die Kontrolle wird durch den Kanton finanziert, wie jetzt bekannt wurde.
Die Funktion der Mitarbeitenden sei es, «die Besucherströme zu steuern und so sicherzustellen, dass nicht zu viele Personen gleichzeitig ins Münster gehen», sagt Matthias Zehnder, Sprecher der Evangelisch-reformierten Kirche Basel-Stadt, gegenüber der «Basler Zeitung». So sollen sich nicht mehr als rund 100 Personen gleichzeitig im Münster befinden.
Drehkreuz oder begrenzte Parkplätze
Basel ist nicht der einzige Ort. Auch die Stadt Luzern führte Massnahmen gegen die Tourismus-Flut ein. Seit Anfang 2025 gilt ein Reglement, das Kurzzeitvermietungen wie etwa über Airbnb auf maximal 90 Nächte pro Jahr beschränkt. Ausserdem gibt es im Stadtzentrum seit Frühjahr eine Halte- und Parkgebühr für Reisebusse. 100 Franken kostet das Parkieren in einem der begrenzten Halteplätze.
In Iseltwald BE am Brienzersee musste der Zugang zu einem Holzsteg eingeschränkt werden. Der Steg kam in der südkoreanischen Serie «Crash Landing on You» vor und wurde so zu einer Sensation. Der Zutritt ist durch ein Drehkreuz geregelt und kostet fünf Franken. Auch hier werden Reisebusse eingeschränkt: Die Reisebusparkplätze müssen vorreserviert werden und die Busse können maximal zwei Stunden parkieren.
Am Caumasee in Flims GR führte die Betreiberin eine tägliche Obergrenze von 1700 Besuchenden ein. Zudem kostet der Eintritt für eine erwachsene Person pro Besuch 19 Franken. Damit soll der Ansturm eingedämmt werden.
Ein weiterer See, der die Anzahl Besuchender einschränkt, ist der Oeschinensee im Berner Oberland. Seit diesem Jahr muss vorab ein Ticket für die Gondelbahn gebucht werden, wenn man zum See will.