Martin Pfister verkündet frohe Botschaft für J+S-Vereine
1:50
Kürzungen sind vom Tisch:Martin Pfister verkündet frohe Botschaft für J+S-Vereine

Jugendverbände können aufatmen
Pfister macht Rolle rückwärts! J+S-Kürzungen sind vom Tisch

200'000 Protest-Unterschriften, Kritik von Vereinen und Empörung bei Sportstars – nun zieht der Bundesrat die Notbremse: Er verzichtet auf Kürzungen beim Förderprogramm Jugend+Sport. So begründet Sportminister Martin Pfister den Rückzieher.
Publiziert: 15:32 Uhr
|
Aktualisiert: vor 36 Minuten
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/5
Während Wochen diskutierte die Schweiz über den Sparhammer beim Programm Jugend+Sport (J+S).
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Bundesrat erhöht J+S-Kredit nach Widerstand gegen geplante Kürzungen
  • Sportminister Martin Pfister gibt Aufstockung des Kredits bekannt
  • J+S-Aktivitäten werden aktuell mit jährlich 115 Millionen Franken subventioniert
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
IMG_4140.jpg
Sven AltermattCo-Ressortleiter Politik

Der Bundesrat macht die Rolle rückwärts: Nach heftigem Widerstand gegen den Sparhammer beim Förderprogramm Jugend+Sport (J+S) stockt er den Kredit auf. Das gab Sportminister Martin Pfister (62, Mitte) am Freitagnachmittag an einer Medienkonferenz in Bern bekannt. Die drohenden Kürzungen sind vom Tisch – für Vereine und Jugendverbände ein Befreiungsschlag. «Der Bundesrat anerkennt die grosse Bedeutung von Sport und Bewegung», so Pfister vor den Medien. 

Die Landesregierung hat beschlossen, die Mittel für J+S zu erhöhen: Bereits im laufenden Jahr wird der Kredit um 20 Millionen Franken aufgestockt, für 2026 kommen weitere 28 Millionen dazu. Damit stellt der Bundesrat sicher, dass die Beiträge an Kurse und Lager trotz Rekord-Teilnahmezahlen in diesen Jahren nicht gekürzt werden müssen. Über die entsprechenden Nachträge und das Budget muss noch das Parlament entscheiden.

Opfer des eigenen Erfolgs

J+S geriet im Sommer massiv unter Druck. Es wurde quasi Opfer seines eigenen Erfolgs: Weil immer mehr Kinder und Jugendliche an Kursen und Lagern teilnehmen, kündigte das Bundesamt für Sport Kürzungen von 20 Prozent ab 2026 an. Für viele Jugendorganisationen, die ihre Lager ehrenamtlich organisieren, sind die J+S-Beiträge überlebenswichtig. 

Ab nächstem Jahr wären die Beiträge spürbar gesunken: Kursleiter hätten pro Teilnehmer und Stunde nur noch 1.04 statt 1.30 Franken erhalten, Lagerorganisationen pro Person und Tag 12.80 statt 16 Franken. Der Bund subventioniert die J+S-Aktivitäten mit aktuell jährlich 115 Millionen Franken.

Jugendverbände warnten vor steigenden Lagerbeiträgen und dem Verlust gleicher Chancen für alle Kinder, und selbst Sportstars schalteten sich in die Debatte ein. So kritisierte etwa Nati-Rekordtorschütze Alex Frei (46) gegenüber Blick den Bundesrat. Die Empörung war gross: Rund 200'000 Menschen unterschrieben eine Petition gegen die Sparmassnahme.

War es im Nachhinein ein Fehler, dass das Bundesamt für Sport im Juli mit der Ankündigung vorpreschte, bei gleichbleibendem Kredit Kürzungen vornehmen zu müssen? «Unter Budgetgesichtspunkten blieb dem Bundesamt damals nichts anderes übrig», betonte Bundesrat Pfister. Aus heutiger Sicht müsse er aber einräumen: Die Erhöhung hätte man auch schon früher angehen können. Schliesslich spreche die Beliebtheit von J+S für sich. «Die Reaktionen haben gezeigt, wie gross die Anerkennung für J+S ist», so Pfister.

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Heiss diskutiert
    Meistgelesen
      Meistgelesen