Darum gehts
- Nicole Büttner soll FDP-Generalsekretärin werden, sie lebt in derzeit in Zug
- Büttner ist KI-Unternehmerin und Investorin bei «Die Höhle der Löwen Schweiz»
- FDP ist bei den letzten Wahlen aus dem Bundestag geflogen, das Spitzenpersonal verlässt die Partei
Nach dem Absturz bei der Bundestagswahl sucht die deutsche FDP den Neuanfang – und setzt dabei überraschend auf eine Schweizer Unternehmerin: Nicole Büttner (39), Investorin und Digitalexpertin, soll Generalsekretärin der Partei werden.
Niemand hatte sie auf dem Radar. Doch Christian Dürr (48), bisheriger Fraktionschef und designierter Parteichef, schlägt sie persönlich für den mächtigen Posten vor. Sollte er beim Parteitag Mitte Mai wie erwartet gewählt werden, will er sie zur «Generalin» berufen. «Ich freue mich sehr, dass Nicole Büttner sich dazu entschieden hat, mein Running Mate zu werden», zitierte ihn die Nachrichtenagentur AFP.
Büttner ist Unternehmerin im Bereich künstliche Intelligenz. Sie gründete das KI-Unternehmen Merantix Momentum mit Sitz in Berlin – spezialisiert unter anderem auf den KI-Einsatz in KMU.
Büttner schwärmt von der Schweiz
Die gebürtige Deutsche lebt seit vielen Jahren mit ihrer Familie in der Schweiz. Verliebt hat sie sich in das Land schon während ihres Studiums in St. Gallen, an der HSG erwarb sie sowohl Bachelor als auch Master.
Heute wohnt sie im Kanton Zug, wo sie auch eingebürgert worden ist. «Ich lebe in der Zentralschweiz und habe eine enge Verbindung zum Zürichsee», offenbarte sie einmal dem Portal «Zürioberland 24». «Es ist für mich eine der wirtschaftsstärksten und zugleich lebenswertesten Regionen der Welt.»
Hierzulande wurde sie einem breiteren Publikum durch ihre Auftritte als Investorin in der TV-Sendung «Die Höhle der Löwen Schweiz» bekannt. Jeden Rappen ihres Vermögens habe sie selbst erarbeitet, sagte Büttner in einem Gespräch mit Blue-Talkmoderatorin Claudia Lässer (48).
Lindner und Buschmann sind weg
Nach dem Wahldebakel im Februar steht die FDP in Berlin vor einem Scherbenhaufen: Sie flog aus dem Bundestag, Parteichef Christian Lindner (46) und Generalsekretär Marco Buschmann (47) verzichten auf eine weitere Kandidatur.
Der neue starke Mann, Christian Dürr, will die FDP-Spitze nun breiter aufstellen – nicht mehr nur mit Berufspolitikern. «Sie soll gleichermassen aus erfahrenen und neuen Gesichtern bestehen», sagte er. Bislang hätten in der ersten Reihe vor allem Berufspolitiker gestanden.
Nicole Büttner selbst will offenbar auf ein Modell nach dem Vorbild des Schweizer Milizsystems setzen: Sie kündigte in einem Instagram-Post an, dass sie trotz des politischen Engagements auch Unternehmerin bleiben werde. Es brauche mehr praktisches Wissen in Berlin. Sie sehe ihre Rolle darin, ein «unternehmerisches Mindset» in die Politik zu bringen. Deutschland brauche «eine liberale Stimme, die für Lösungen, Fortschritt und Chancen für alle steht».