Darum gehts
- Grüne kritisieren 30 Meter hohen Werbemasten bei Grauholz
- Werbung dominiert das Landschaftsbild entlang der Autobahn A1
- Der Kanton Bern profitiert finanziell durch Umsatzbeteiligung
Dieser Spargel sticht ins Auge: Bei der Autobahnraststätte Grauholz BE ragt ein 30 Meter hoher Werbemasten in die Luft. Prominent daran befestigt: das leuchtende Logo von Burger King. Denn die Fast-Food-Kette hat im Winter dort eine Filiale eröffnet.
Für die Grünen des Kantons Bern aber ist der Spargel ein Stich ins Herz. Die Werbung ist weitherum sichtbar und «dominiert das Landschaftsbild entlang der A1 über weite Strecken». Kurz und knapp finden sie: So nicht!
Grüne Parlamentarier wollen jetzt nämlich von der Berner Regierung in einem Vorstoss wissen, wie vergleichbare Installationen verhindert werden können. Es brauche künftig ganz sicher «landschaftsverträglichere Umsetzungen, etwa durch Vorgaben zur Maximalhöhe, Lichtemission, Einbettung in das Landschaftsbild oder gestalterische Integration», steht im Vorstoss.
Einsprachen nicht möglich
Besonders stört die Grünen, dass kein Baugesuch nötig war. Sprich: Weder Nachbarn noch Landschaftsschützer konnten sich gegen die Werbung wehren. Und Widerstand wäre da durchaus im Bereich des Möglichen gewesen: Die Stiftung Landschaftsschutz findet die «Leuchtreklame sehr störend», wie die «Berner Zeitung» schrieb. «Die Leuchtreklame sticht wie ein Spargel hervor und konkurriert sogar den nahen Bantigerturm.»
Die Stiftung warnt vor einer «Veramerikanisierung der Autobahninfrastruktur». Bereits andernorts gibt es solche Spargeln, etwa beim McDonald’s auf der Raststätte Kölliken AG.
Der Kanton Bern begründete die fehlende Baupublikation damit, dass es sich um eine Firmenanschrift handelt. Anders als eine Reklame sei diese nicht bewilligungspflichtig. Die gut sichtbare Tafel weise zudem rechtzeitig auf die Raststätte hin. Und das bringt dem Kanton auch Geld: Er ist am Umsatz beteiligt.