Noch ist die Residenz der amerikanischen Botschafterin verwaist. Trumps Vertraute Callista Gingrich (59) muss auf das Placet des US-Senats warten, bis sie als US-Gesandte in Bern aufschlagen kann. Die Frau des Multimillionärs Newt Gingrich (81), dem früheren Führer der Republikaner im Kongress, wird dringend erwartet: Trumps Zollhammer bedroht die heimische Wirtschaft, Schweizer werden an US-Grenzen abgewiesen – es gibt eine Menge Klärungsbedarf.
Nun kommen auch noch Fragen aus der Nachbarschaft hinzu, denn ein E-Mail der US-Botschaft hat Anwohner der Botschaft in Alarmbereitschaft versetzt. Sie befürchten zwei Jahre lang Baulärm – und einschneidende Änderungen in ihrer Umgebung. Worum gehts?
Neuer Zaun, neue Aussenbeleuchtung
Im Mail der diplomatischen Vertretung heisst es: «Um unsere weltweiten Standards zu erfüllen, müssen wir einen Zugangspavillon auf dem Gelände der Residenz errichten, die bestehende Aussenbeleuchtung und technische Sicherheitselemente ersetzen und die Umzäunung verbessern.» Die Planung werde noch dieses Jahr vorliegen, Anfang 2026 soll mit den Arbeiten begonnen werden. «Die Dauer der Bauarbeiten ist auf 21 Monate angesetzt», teilt die US-Botschaft mit.
Vor allem der neue Zaun und die neue Aussenbeleuchtung sorgen in der Nachbarschaft für Empörung – sie könnten die Wohnqualität beeinträchtigen. Der aktuelle Zaun bei der Residenz ist von Grün umwachsen und fällt optisch nicht auf. Ob der neue grösser und höher wird, will die US-Botschaft nicht mitteilen. Auch die Bauzeit von knapp zwei Jahren wirft Fragen auf. «Meine Klientinnen und Klienten brauchen Ruhe. Baulärm stört», sagt eine Therapeutin, die in der Nähe der US-Botschaft ihre Praxis hat.
Gepfefferte E-Mail an US-Botschaft
Wie Blick weiss, hat eine Anwohnerin ein gepfeffertes E-Mail an die US-Botschaft geschrieben. Die Anwohner, mit denen Blick gesprochen hat, wollen vorerst ungenannt bleiben, bis das gemeinsame Vorgehen koordiniert ist.
Die grösste Supermacht der Welt muss sich an Schweizer Gesetze halten, die Einsprachemöglichkeiten vorsehen. Die Stadt Bern teilt mit: «Auch für Umbauten an Liegenschaften von Botschaften braucht es eine Baubewilligung. Am 6. Februar 2025 hat die US-Botschaft bei uns ein Baugesuch für die Sulgeneckstrasse 19 eingereicht. Das Verfahren ist noch hängig.» Sobald das Gesuch öffentlich publiziert ist, haben die Anwohner 30 Tage lang Zeit für Einsprachen. Das Aussendepartement betont: «Die Botschaften müssen sich an das lokale Recht und damit an die kantonalen und kommunalen Bestimmungen halten.» Die US-Botschaft gibt sich derweil gesprächsbereit: «Wir befinden uns in der Entwurfsphase und suchen aktiv nach Feedback von unseren Nachbarn zu diesem Projekt.»