Darum gehts
- Wehrpflichtersatzabgabe: Jährlich mehrere Tausend Männer betrieben
- Unterschiede zwischen Kantonen bei Betreibungen und eingetriebenen Beträgen
- Zürich treibt 2,7 Millionen Franken ein, Wallis 5,5 Millionen in drei Jahren
Wer keinen Militär- oder Zivildienst leistet, muss zahlen: Jedes Jahr flattert die Wehrpflichtersatzabgabe ins Haus von Untauglichen und Zivilschützern – mindestens 400 Franken, oft deutlich mehr. - Wobei es für jeden im Zivilschutz geleisteten Diensttag 4 Prozent Ermässigung zahlt.
Doch die Zahlungsmoral scheint nicht besonders hoch: Blick hat bei den Kantonen nachgefragt. Und die Ergebnisse erstaunen: Jährlich wird bei mehreren Tausenden Männern die Wehrpflichtersatzabgabe betrieben. Es geht um Millionen: Allein der Kanton Zürich hat im vergangenen Jahr Beträge von 2,7 Millionen Franken aus der Wehrpflichtersatzabgabe eingetrieben.
Auch die Kantone Aargau und Bern knackten jeweils die Zweimillionengrenze. Schon in den vergangenen Jahren waren die Beträge in diesen Kantonen hoch. 2023 meldete der Kanton Zürich 2 Millionen, 2022 waren es 2,16 Millionen. Im Kanton Aargau wurde im Schnitt der letzten drei Jahre rund 1'855'257 Franken betrieben.
Der Kanton Genf musste in den vergangenen drei Jahren insgesamt über drei Millionen Franken mittels Betreibungen einziehen. Im Kanton Waadt waren es im selben Zeitraum 5,5 Millionen Franken.
Kleine Nachbarn mit grossen Unterschieden
Zwischen den Kantonen gibt es teilweise grosse Unterschiede. Auffällig ist etwa der Kanton Appenzell Innerrhoden: Er muss nur rund drei Prozent der durchschnittlich 350 Rechnungen betreiben und dabei etwa 15'000 Franken eintreiben.
Ganz anders sieht es im Nachbarkanton Appenzell Ausserrhoden aus. Von den rund 1100 Rechnungen an Untaugliche und jene, die den Dienst verschieben mussten, werden jeweils zehn Prozent zur Betreibung weitergeleitet. Dabei geht es um rund 100'000 Franken pro Jahr.
Obwalden und Nidwaldner bezahlen pünktlich
Die Betreibungsquote schwankt in den Kantonen meistens zwischen fünf und zehn Prozent. Vorbildlicher sind derweil die Innerschweizer Kantone Nidwalden und Obwalden. Sie mussten nur 25 respektive 24 Betreibungen einleiten.
Bis es zur Betreibung kommt, vergeht meist einige Zeit. In vielen Fällen wird erst die definitive Verfügung betrieben. Zudem besteht teilweise die Möglichkeit, die Rechnung in Raten zu begleichen.
Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Wehrpflichtersatzabgabe findest du hier.