Eskalation nach «Huhn»-Attacke
Alt Bundesrätin Leuthard droht SVP-Imark mit Klage

Doris Leuthard fordert eine Entschuldigung von SVP-Nationalrat Christian Imark, sonst droht sie mit rechtlichen Schritten. Er hatte die alt Bundesrätin als «Huhn» bezeichnet.
Publiziert: 09:13 Uhr
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Aktualisiert: 15:58 Uhr
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Alt Bundesrätin Doris Leuthard fordert von SVP-Nationalrat Christian Imark eine Entschuldigung.
Foto: Stefan Bohrer

Darum gehts

  • SVP-Nationalrat Imark bezeichnet Ex-Bundesrätin Leuthard als «Huhn» wegen Kernenergie-Aussagen
  • Leuthard stellt Imark Ultimatum für Entschuldigung und droht mit rechtlichen Schritten
  • Leuthards dreitägiges Ultimatum läuft am Freitag ab, Imark will sich nicht entschuldigen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Sven AltermattCo-Ressortleiter Politik

SVP-Nationalrat Christian Imark (43) hat die frühere CVP-Bundesrätin Doris Leuthard (62) auf Facebook scharf angegriffen – und sie als «Huhn» bezeichnet. Auslöser war ein Interview in der «Schweiz am Wochenende». Darin sagte Leuthard, dass sie vom Ausstieg aus der Kernenergie weiterhin überzeugt sei. Niemand wolle in neue AKW investieren, so Leuthard. «Die Preise für solche Anlagen sind in der Zwischenzeit noch mehr gestiegen.»

Imark kommentierte darauf: «Ein Huhn ist auch nach ihrem (sic!) Rücktritt ein Huhn!!! Sich beklagen, dass niemand in eine Technologie investiert, die sie selbst verboten hat?» Auf Blick-Nachfrage legte der Solothurner nach. «Ich will nicht die Leistung von Hühnern schlecht machen», sagte er. «Diese sind immerhin produktiv und legen regelmässig Eier.» Leuthards Aussagen halte er für widersprüchlich und wirtschaftsfeindlich.

Leuthard spricht von Grenzüberschreitung

Und Leuthard? Sie will sich Imarks Angriff nicht gefallen lassen. Die Aargauerin – von Beruf Anwältin – reagierte nun mit einem Ultimatum: «Ich erwarte von Ihnen eine Entschuldigung innert drei Tagen. Ich behalte mir zudem rechtliche Schritte vor», heisst es in einem Mail an Imark, das «CH Media» vorliegt.

Zwar müsse man in der Politik einiges aushalten. Doch hier sei eine Grenze überschritten worden, hält die alt Bundesrätin fest. Die Bezeichnung als «Huhn» hält sie für persönlichkeitsverletzend. Ihr Ultimatum läuft am Freitag ab.

Imark mag sich nicht entschuldigen

Imark mag darauf nicht eingehen. «Ich habe nicht im Sinn, mich zu entschuldigen», sagte er gegenüber «CH Media». «So schlimm ist meine Aussage auch wieder nicht. Meines Erachtens wurde keine Grenze überschritten.» Leuthards Aussagen hätten ihn «gejuckt», weil sie aus seiner Sicht politisch motiviert seien.

Am Donnerstag legte Imark sogar noch nach. Er veröffentlichte im «Nebelspalter» einen offenen Brief. Darin forderte er wiederum Leuthard auf, sich zu entschuldigen – «für die Folgen ihrer Energiepolitik».

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