Darum gehts
- Doris Leuthards Energiestrategie wackelt
- Leuthard überzeugt: Neue Kernkraftwerke sind keine Lösung
- Erste Bundesrätin fuhr Tesla als Dienstwagen, würde heute anderes E-Auto wählen
Das Erbe von alt Bundesrätin Doris Leuthard (62) wackelt. Im Mai 2017 brachte sie eine neue Energiestrategie durch. Ein Teil davon: der schrittweise Ausstieg aus der Atomenergie. Ihr Nachfolger Albert Rösti (57) will diesen nun rückgängig machen. Der Bundesrat will das Atomkraftverbot aufheben. So könnte der Bau von neuen Kernkraftwerken möglich werden.
Für Leuthard ist klar: «Ich bin aber nach wie vor überzeugt, dass neue Kernkraftwerke nicht die Lösung wären», sagt sie im Interview mit den Zeitungen von CH Media. Es gäbe niemanden, der in neue AKWs investieren wolle. «Die Preise für solche Anlagen sind in der Zwischenzeit noch mehr gestiegen. Ich kenne keine Investoren, die bereit sind, diese zu bezahlen.» Dazu käme das Problem der Endlagerung der Atomabfälle und beim Stromnetz.
Es sei aber richtig, die Kernkraftwerke so lange wie möglich zu betreiben. «Das haben wir besser gemacht als Deutschland, die sofort abgestellt haben.»
«Heute würde ich keinen Tesla mehr bestellen»
Leuthard hat während ihrer Amtszeit die Energiepolitik der Schweiz geprägt. Als erste Bundesrätin fuhr sie als Dienstwagen ein Elektroauto – ausgerechnet einen Tesla. Die Firma gehört Techmilliardär Elon Musk (54), der zuletzt mit fragwürdigen Aussagen aufgefallen war. Nachdem er zuerst US-Präsident Donald Trump (79) unterstützte, haben die beiden mittlerweile miteinander gebrochen.
Wohl auch wegen der politischen Einstellung des Techmilliardärs sagt Leuthard heute gegenüber der Zeitung. «Heute würde ich keinen Tesla mehr bestellen, sondern ein Elektroauto von einem anderen Hersteller.»