Hauchdünn nur hat die Schweiz am vergangenen Sonntag der Einführung der E-ID zugestimmt. Gerade einmal 50,39 Prozent wollten die digitale Identitätskarte einführen. Doch ist der Entscheid einmal da, scheint auch das Interesse zu steigen.
In Apples App Store ist die Swiyu-App auf Platz eins der Charts der kostenlosen Apps gesprungen. Auf ihr ist künftig die eigene E-ID zu finden. Doch schon jetzt kann mit einer Beta-ID ausprobiert werden, wie das Ganze ab 2026 aussehen soll. Die E-ID kann man überall einsetzen, wo heute ein Ausweis nötig ist: neben dem Handy-Abo beispielsweise auch, um ein Bankkonto zu eröffnen oder einen Strafregisterauszug zu bestellen.
Jans ruft zu Feedback auf
Auf der App ist dies noch nicht möglich. Bundesrat Beat Jans (61, SP) sprach an der Medienkonferenz am Sonntag davon, die E-ID «vor Ende 2026» einführen zu wollen. Bis dahin gebe es aber noch einiges zu tun. Er rief dazu auf, die App zu testen und Feedback zu geben. Dem folgen nun offenbar die Schweizerinnen und Schweizer. Im Play Store von Google steht lediglich vermerkt, dass über 10’000 Downloads stattgefunden haben.
Doch ob es tatsächlich so schnell geht mit der Einführung, ist noch unklar. Gleich zwei Abstimmungsbeschwerden sind hängig. Auslöser ist eine Spende des bundesnahen Konzerns Swisscom in der Höhe von 30’000 Franken für die Ja-Kampagne. Zwar laufen die Vorbereitungen weiter, doch entscheidet das Bundesgericht für eine Annullierung der Abstimmung, dürfte die Test-App für längere Zeit ein Test bleiben. Wie das höchste Gericht entscheidet, wird sich allerdings erst im kommenden Jahr zeigen.