Vier F/A-18-Kampfjets landen erfolgreich auf A1
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Übung in Payerne 2024:Hier landen die vier F/A-18-Kampfjets auf der A1

Bundesrat beschliesst Dezentralisierung
Luftwaffe braucht Ausweichmöglichkeiten

Die Sicherheitslage in Europa ist angespannt. Der Bundesrat will daher die Verteidigung der Armee stärken. Ein Mittel: Die Luftwaffe soll auf mehr Standorte verteilt werden – um weniger angreifbar zu sein.
Publiziert: 29.10.2025 um 12:16 Uhr
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Aktualisiert: 29.10.2025 um 13:41 Uhr
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Im Ernstfall gehören Flugplätze zu den ersten Angriffszielen, womit sie rasch unbrauchbar werden können.
Foto: PETER KLAUNZER

Darum gehts

  • Schweizer Luftwaffe dezentralisiert sich aufgrund angespannter Lage in Europa
  • Ehemalige Militärflugplätze werden reaktiviert und Autobahnlandungen geübt
  • Drei Hauptmilitärflugplätze: Payerne VD, Emmen LU und Meiringen BE
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Daniel BallmerRedaktor Politik

Der Ukrainekrieg hat es aufgezeigt. Zu den ersten Angriffszielen zählen Militärflugplätze. Zwei, drei Bombenkrater auf der Startbahn, und schon ist der Flugplatz unbrauchbar. Die Kampfjets bleiben am Boden. Weil die Schweizer Luftwaffe auf wenige Standorte konzentriert ist, macht sie dies verwundbar. Das soll sich ändern. Die Luftwaffe braucht Ausweichmöglichkeiten.

Aufgrund der angespannten Lage in Europa will der Bundesrat das Militär wieder auf die Stärkung der Verteidigungsfähigkeit ausrichten. Er hat am Mittwoch die Verordnung über die Strukturen der Armee abgesegnet. Ein Schwerpunkt: Die Luftwaffe soll wieder dezentralisiert und auf mehr Standorte verteilt werden.

Flugplätze und Bunker werden reaktiviert

Heute sind die Mittel der Luftwaffe auf die drei Militärflugplätze in Payerne VD, Emmen LU und Meiringen BE konzentriert. Nun aber soll Infrastruktur aus dem Kalten Krieg reaktiviert werden. Die ehemaligen Militärflugplätze in Buochs NW, Mollis GL und St. Stephan BE, die in den letzten Jahren zivil umgenutzt wurden, sollen künftig wieder Ausweichmöglichkeiten bieten.

Weil das aber noch immer nicht ausreichen kann, hatte die Armee im Sommer 2024 erstmals seit Jahrzehnten mit Kampfjets wieder Starts und Landungen auf der Autobahn geübt. Bei Payerne wurde dafür extra ein Autobahnabschnitt gesperrt.

Auch am Boden setzt die Armee wieder vermehrt auf Dezentralisierung. Die Ausmusterung von Bunkern und Festungsanlagen ist gestoppt worden. Sie sollen wieder rezykliert werden, zum Beispiel als dezentrale Munitionslager. Ziel ist es, dass Truppen und Material innert kürzester Zeit im ganzen Land verteilt werden können.

Weitere Neuerungen der beschlossenen Revision betreffen die Militärpolizei. Deren Fähigkeiten sollen erweitert werden. Weiter wird das Kompetenzzentrum Weltraum gebildet, um die nötigen Fähigkeiten in diesem Bereich aufzubauen. Ziel ist es, künftig im Weltall für die eigene Truppe Informationen sammeln und damit ebenfalls die Verteidigungsfähigkeit zu stärken.

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