Darum gehts
- Gantner und Budliger Artieda gelten als «Dream-Team» in Washington
- Im EU-Dossier haben die beiden aber das Heu nicht auf derselben Bühne
- Charmeoffensive in Washington mit Geschenken für Trump im Weissen Haus
Als der Milliardär Alfred Gantner (57) vor ein paar Monaten neben Seco-Staatssekretärin Helene Budliger Artieda (60) bei einem Abendessen platziert wurde, dachte er leicht genervt: Das kann ja heiter werden! Schliesslich gehört Budliger Artieda zu den führenden Köpfen des EU-Dossiers, das Gantner mit seiner Kompass-Initiative massiv bekämpft.
Wider Erwarten lief der Abend besser als gedacht. Budliger Artieda beeindruckte den Zuger Milliardär mit ihrer Dossierkenntnis und mit ihrer unkomplizierten Art – die beiden blieben in Kontakt. Als Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter (61) Ende Juli das Telefonat mit US-Präsident Donald Trump (79) vermasselte, riet Gantner Keller-Sutter zu Zurückhaltung – und fädelte mit Budliger Artieda eine Charmeoffensive in Washington ein.
Rolex und Goldbarren für Donald Trump
Im September flogen Budliger Artieda und Gantner gemeinsam nach Washington – und im November lullte Gantner, zusammen mit anderen Milliardären, Trump im Weissen Haus ein. Als Geschenk brachten die Unternehmer einen Goldbarren und eine Rolex für Trumps Bibliothek mit. Die Bundesanwaltschaft geht einer Anzeige nach, wonach die CEOs einen fremden Amtsträger bestochen haben könnten.
So oder so: Die Charmeoffensive hatte Erfolg, Trump senkte die Strafzölle für die Schweiz von 39 auf 15 Prozent. Ein grosser Erfolg für Budliger Artieda und Gantner! Am Rande der Präsidialfeier von Wirtschaftsminister Guy Parmelin (66) übergab Gantner seiner neuen Lieblingsbeamtin Budliger Artieda einen handgeschriebenen Brief («Liebe Helene …») und zwei Christbaumanhänger in Goldbarrenform aus dem New Yorker Luxuswarenhaus Bergdorf Goodman. Der Preis für die in Polen hergestellten Goldbarren aus mundgeblasenem Glas: 35 US-Dollar pro Stück.
Budliger widerspricht Gantner im EU-Dossier
Budliger Artieda zeigte sich von dem Geschenk sichtlich gerührt – stellte jedoch zugleich klar, dass sie im EU-Dossier hart bleibe und Gantner auch künftig widersprechen werde, wenn er, wie kürzlich im Kanton Schwyz, Fake News über die Bilateralen III verbreitet. Vom Rolex-Boss bis zum Gold-CEO waren sämtliche Milliardäre des «Team Switzerland» an Parmelins Präsidialfeier zugegen. Nur Diego Aponte (53), Chef der weltgrössten Reederei MSC, fehlte: Er war in Washington zur Weihnachtsfeier im Weissen Haus. Mit welchem Geschenk Aponte aufkreuzte, ist nicht überliefert.