Darum gehts
- Lausanne kauft Radarpistolen zur Unfallreduktion und Einnahmesteigerung
- Ensemble à Gauche betont langfristige Wirksamkeit mobiler Radargeräte
- Erwartete Nettoeinnahmen durch zwei Radarpistolen: 780'000 Franken
In Lausanne sollen Radarpistolen die Zahl von Verkehrsunfällen reduzieren – und die Gemeindekasse zugleich um 780'000 Franken bereichern. Der Gemeinderat genehmigte den Kauf der zwei Radarpistolen im Rahmen der Diskussion über das Budget 2026, wie «24heures» zuerst berichtete. Der Vorschlag kam von der Fraktion Ensemble à Gauche.
In einem Bericht zum Budget 2026 begründet die Partei diese Massnahme mit einem Anstieg des Unfallrisikos im Strassenverkehr. «Um den Schutz der Bevölkerung vor den zunehmenden Risiken von Verkehrsunfällen zu verstärken, wird der Kauf von zwei zusätzlichen Radarpistolen in Betracht gezogen, vollständig finanziert durch die generierten Einnahmen», schreibt die Fraktion.
Radarpistolen «langfristig wirksam»
Gegenüber «24heures» erklärte der Gemeinderat Pierre Conscience (EàG), dass die Massnahme nicht repressiv sei, sondern Risiken reduziert werden sollen: «Unsere Fraktion setzt sich dafür ein, die Risiken von Verkehrsunfällen zu senken, und es ist eine Tatsache, dass die Präsenz von Radargeräten ein Faktor zur Reduktion von Unfällen ist.» Das Ensemble à Gauche betonte, dass diese Geräte «langfristig besonders wirksam» seien, im Gegensatz zu fix installierten Radaranlagen, deren Effekt nachlasse, sobald ihr Standort bekannt ist.
Die Kosten für die beiden Radarpistolen werden auf 320'000 Franken geschätzt. Laut EàG sollen sie jedoch Einnahmen von 1,1 Millionen Franken generieren, netto könnten also zusätzliche 780'000 Franken in die Staatskasse fliessen.
Die FDP reichte einen ergänzenden Antrag ein, der verlangte, dass die Kontrollen alle Nutzerinnen und Nutzer des öffentlichen Raums betreffen sollen. «Ein Fahrzeug, das zu schnell fährt, darf nicht anders sanktioniert werden als ein Velo oder ein Trottinett, welches das 30er-Schild nicht einhält», erklärte die Gemeinderätin Marlène Bérard gegenüber «24heures». Auch dieser Antrag, der die Zuweisung von zwei unbesetzten Vollzeitstellen für die Kontrollen aller Verkehrsteilnehmer vorsieht, wurde angenommen.