«Alles, was dich intellektuell überfordert, muss weg»
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Büsser stichelt gegen Dettling:«Alles, was dich intellektuell überfordert, muss weg»

SVP-Marcel Dettling zu Gast bei Stefan Büsser
«Wenn eines meiner Kinder die SP wählt, wird es enterbt»

Stefan Büsser hatte am Sonntag in seiner «Late Night Switzerland» den SVP-Präsidenten Marcel Dettling zu Gast im Studio. Trotz Bewaffnung mit Hellebarde war Dettling den verbalen Humor-Attacken des Moderators jedoch fast hilflos ausgeliefert – aber nur fast.
Publiziert: 10:37 Uhr
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In der Folge von «Late Night Switzerland» vom vergangenen Sonntag begrüsste Stefan Büsser wieder spannende Gäste.
Foto: SRF/Gian Vaitl

Darum gehts

  • Stefan Büsser konfrontiert SVP-Präsident Marcel Dettling in Late Night Switzerland
  • Dettling hält an der 200-Franken-Initiative fest, verteidigt aber Polit-Sendungen
  • EU-Vertrag umfasst 2228 Seiten und 20'000 zusätzliche Verordnungsseiten
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Silja AndersRedaktorin People

Stefan Büsser (40) ist für seinen Humor und seine zuweilen Scharfzüngigkeit bekannt. Mit den Sprüchen hält er sich auch bei Partei-Präsidenten nicht zurück, wenn diese bei «Late Night Switzerland» zu Gast sind. Das bekam am Sonntagabend SVP-Präsident Marcel Dettling (44) am eigenen Leib zu spüren.

Zu Gast im SRF muss sich Dettling natürlich auch mit dem Thema der «200 Franken Initiative» konfrontiert sehen. Er hält dazu fest: Gewisse Sendungen sind nicht nötig. Als Beispiel dafür nennt er etwa den Literaturclub oder «Sternstunde Philosophie». Büssers Kommentar dazu lässt nicht lange auf sich warten. «Alles, was dich intellektuell überfordert, muss weg», sagt er Moderator zu Dettlings Forderung. 

Marcel Dettling beweist Humor

Statt sich und seinen Intellekt angegriffen zu fühlen, lacht Dettling über diesen Spruch und gibt Büsser sogar recht. «Ja, das kann man so sagen.» Sendungen wie «Late Night Switzerland» oder die «Arena» hält der SVP-Präsident aber durchaus für sinnvoll. Als Politiker muss er ja die Wichtigkeit einer Polit-Sendung betonen.

Dettling verweist auf die Einschaltquoten von «Sternstunde Philosophie» und meint, dass man in der Schweiz entweder zu wenig Intellektuelle habe, oder eine solche Show stösse schlicht nicht auf genug Interesse – ganz im Gegensatz zu «Late Night Switzerland». Büsser erklärt daraufhin jedoch, dass es kein Wettbewerb sei, sondern um das Gesamtangebot gehe, darum, dass für jeden und jede etwas dabei sei.

Auch den Vorwurf gegen die SRG, sie habe politische eine linke Tendenz, nimmt Büsser mit einem Spruch auf. Als Dettling erklärt, man müsse erst wissen, wie viel Geld man zur Verfügung habe, bevor man darüber sprechen könne, welche Maschine man in einem Betrieb herstellen wolle, sagt er: «Man muss erst wissen, was man hinten rechts hat» und meint damit das Portemonnaie in der Gesässtasche. Büsser antwortet daraufhin: «Das ist eben der Fehler, wir haben das Portemonnaie eben hinten links.» «Das merkt man», erwidert Dettling lachend. 

«Wenn eines meiner Kinder die SP wählt, wird es enterbt»

Als es um den EU-Vertrag geht, fragt Büsser seinen politischen Gast, ob dieser den Vertrag denn gelesen habe. «Ich bin mitten drin», erklärt Dettling. Es dauere allerdings eine Weile, denn der Vertrag habe 2228 Seiten und 20'000 zusätzliche Verordnungsseiten. Daher sei er noch nicht durch. Im Gegensatz zu anderen Politikern und Politikerinnen lese er ihn aber, um zu wissen, was drin steht und dass er auch dahinter stehen kann, dass er gegen den Vertrag ist – und diesen daher am 1. August symbolisch im Feuer verbrennt, um über eben jenem Feuer eine Cervelat zu grillieren. Natürlich aufgespiesst auf der Hellebarde.

Am Ende beweist Dettling dann noch, dass er ebenfalls nicht auf den Kopf gefallen ist, wenn es um Sprüche geht. Er soll für Büsser den Satz beenden: «Wenn eines meiner Kinder in die SP will, dann ...». Dettling antwortet mit: «... wird es enterbt! Ja, nein!» Und Büsser kontert an Dettlings Kinder gerichtet: «Ihr könnt zu uns kommen, wir nehmen auf», womit er subtil erneut den Vorwurf bestärkt, die SRG habe eine Linkstendenz. 

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