«Kommissarin zu sein, ist wie eine Superheldin zu sein»
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Zu Besuch am «Tatort»-Set:«Kommissarin zu sein, ist wie eine Superheldin zu sein»

Serie-Dreh unter Hochsicherheits-Bedingungen
«Tatort»-Stars müssen täglich zum Test

Zurzeit entstehen in Zürich die «Tatort»-Folgen 3 und 4 mit den neuen Ermittlerinnen Tessa Ott (Carol Schuler) und Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher). BLICK konnte unter verschärften Corona-Massnahmen in einer Drehpause mit den beiden Schauspielerinnen sprechen.
Publiziert: 19.02.2021 um 11:23 Uhr
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Aktualisiert: 01.03.2021 um 21:47 Uhr
Das neue Schweizer «Tatort»-Ermittlerinnen-Team mit Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher, l.) und Tessa Ott (Carol Schuler) war am 18. Oktober 2020 bei der Premiere «Züri brännt» auch in Deutschland und Österreich erstmalig zu sehen.
Foto: ARD Degeto/SRF/Sava Hlavacek
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Jean-Claude Galli

Für Carol Schuler (34) und Anna Pieri Zuercher (42) ist es ein gedanklicher Spagat. Während der zweite Zürcher «Tatort»-Krimi «Schoggiläbe» noch vor dem ersten Lockdown realisiert wurde und nun ein Jahr später am 28. Februar läuft, nehmen die beiden als Ermittlerinnen Tessa Ott und Isabelle Grandjean gerade ihre Fälle 3 und 4 für die nächste Wintersaison auf.

BLICK trifft die Schauspielerinnen unter besonderen Schutzvorkehrungen im fiktiven Film-Kommissariat in Zürich-Affoltern. «Der zusätzliche Aufwand mit Hygienemassnahmen und täglichen Tests ist beträchtlich», sagt Pieri Zuercher, «aber wir sind froh, überhaupt drehen zu können. Bisher gab es keine Zwischenfälle.» Und Schuler meint: «Wir klopfen immer wieder auf Holz, dass wir fertig werden. Andere Projekte wurden gestoppt, vieles steht auf der Kippe. Doch wir fühlen uns sehr sicher. Dies hier ist einer der sichersten Orte überhaupt zurzeit.»

«Ich weiss, wie privilegiert wir sind»

Die gebürtige Winterthurerin ist normalerweise oft im Ausland engagiert. «Deshalb weiss ich, wie privilegiert wir sind und welches Glück wir haben. Viele meiner Berliner Kollegen sind aktuell in ihrer puren Existenz bedroht.» Was ihr im vergangenen Jahr am meisten gefehlt hat, war, «gemeinsam kreativ zu sein. Mit anderen Leuten zu arbeiten, macht mich unheimlich glücklich.»

Mittlerweile hat sich Schuler an ihre Rolle gewöhnt. «Ich hatte Zeit, in die Aufgabe hineinzuwachsen, und bin angekommen. Jetzt kann ich bereits auf Knopfdruck Tessa Ott sein. Und ich fühle mich geehrt, dass mich am Sonntagabend viele Schweizer in ihr Wohnzimmer einladen. ‹Tatort› zu schauen, ist ein Ritual, fast ein Heiligtum.»

Pieri Zuercher schwärmt ähnlich. «Eine Kommissarin ist mit einer Superheldin vergleichbar – eine starke Figur, ein Riesenspass.» Bleibt noch die Frage, was Kommissarinnen besser können als ihre männlichen Pendants. Pieri Zuercher antwortet schlagfertig: «Schwer zu sagen, ich war nie ein Mann.» Schuler kontert ebenso mit Humor: «Frauen müssen nicht immer irgendetwas besser können als Männer. Ich überlege mir das gar nicht, ich bin schon mein ganzes Leben lang Frau.»

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