Nach der Ausstrahlung der ersten Zürcher «Tatort»-Folge mit den neuen Kommissarinnen Isabelle Grandjean und Tessa Ott sind die Meinungen geteilt: Von «perfekte Einschlafhilfe» und «Ich will Luzern zurück!» bis «gar nicht so schlecht, aber etwas verworren» und «realitätsnah» reichen die Urteile von Twitter-Usern. Als «höchst erfrischend» gelobt werden vor allem die Hauptdarstellerinnen Anna Pieri Zuercher (41) und Carol Schuler (33).
Quotenmässig zeigt sich das SRF sehr zufrieden. Durchschnittlich verfolgten gestern Abend 694'000 Zuschauerinnen und Zuschauer «Züri brännt», was einem Marktanteil von 36,7 Prozent entspricht und über dem Mittel der Luzerner Folgen liegt. Beim Luzern-Finale «Der Elefant im Raum» 2019 verzeichnete das SRF 557'000 Zuschauer (Marktanteil 30,7 Prozent).
SRF-Fiktionsleiter Urs Fitze (63) sagt: «Was uns besonders freut, ist die Tatsache, dass das neue Team und die neue Stadt vor allem beim jüngeren Zielpublikum sehr gut angekommen sind.»
Quote in Deutschland ähnlich wie bei letzter Luzern-Folge
Nicht ganz auf diesem Niveau, aber durchaus ansprechend, fällt die Quote in Deutschland aus. Durchschnittlich 7,45 Millionen Zuschauer waren es gestern bei der ARD, ähnlich viele wie beim letzten Luzerner «Tatort». Zur Einordnung: Der Luzern-ARD-Rekordwert lag bei 8,96 Millionen Zuschauern («Ihr werdet gerichtet» von 2015), die preisgekrönte One-Take-Folge «Die Musik stirbt zuletzt» von Dani Levy (62) holte hingegen magere 4,79 Millionen.
Ein ähnliches gespaltenes Bild wie in den Social-Media-Foren zeigt sich auch in der deutschen Presse. Während der «Spiegel» den neuen Schweizer «Tatort» rühmt und mit acht von zehn möglichen Wertungssternen auszeichnet, ist die «Bild»-Zeitung deutlich weniger gnädig: «Leider brennt hier wenig. Für die meiste Spannung sorgen die Ermittlerinnen selbst, die sich nicht grün sind. Da ist noch Alpenluft nach oben.»
Besonders hart ins Gericht geht die renommierte «Zeit». Dieser «Tatort» hole sich «beim Spagat seiner filmischen Mittel eine Adduktorenzerrung nach der anderen», heisst es. Und: «Wer hinter diesen aufgeklebten Sprechweisen plausible Figuren entdeckt, darf sich einen glücklichen Menschen nennen.»