Darum gehts
- Strafzölle bedrohen Schweizer Schuhmarke Kybun Joya in den USA
- CEO Claudio Minder fordert entschlossenes Handeln der Schweizer Regierung
- US-Markt macht weniger als 10 Prozent aus, Preise könnten um 25 Prozent steigen
Claudio Minder (45) drückt der Schuh gewaltig – und US-Präsident Donald Trump (79) hat erheblichen Anteil daran. Die Strafzölle von 39 Prozent könnten dem Unternehmen des Mister Schweiz von 2000 grossen Schaden zufügen. Seit 2008 führt er die Schuhmarke Joya als CEO. 2022 fusionierte die Firma mit dem Label Kybun, das er als Co-CEO leitet. Die Kybun Joya Gruppe hat sich auf Gesundheitsschuhe spezialisiert. In den USA erfreut sich das Ostschweizer Produkt zunehmender Beliebtheit – nicht zuletzt darum fordert Minder bei Blick entschlossenes Handeln unserer Bundesregierung. Die Konsequenzen könnten ansonsten schwer wiegen – für den Ex-Mister, für sein Unternehmen und für die US-Kundschaft.
Blick: Wie sehr bangen Sie um Ihr Geschäft, Herr Minder?
Claudio Minder: Das ist wirtschaftspolitischer Wahnsinn. Diese Strafzölle sind ein direkter Angriff auf den fairen Wettbewerb. Wir werden als Schweizer Mittelständler für etwas bestraft, wofür wir nichts können. Wenn Swissness zum Handelsrisiko wird, läuft etwas gewaltig schief. Ich bange nicht um unser Geschäft – ich bin wütend. Aber wir sind auch entschlossen, für unser Unternehmen zu kämpfen.
Der Zollbeschluss – sollte er dann bei 39 Prozent bleiben – trifft Sie auch darum so hart, weil der US-Markt für Kybun Joya immer wichtiger wird.
Der US-Markt macht für uns zum Glück etwas weniger als 10 Prozent aus – aber wir stehen dort erst am Anfang. Die USA haben ein enormes Potenzial. Unsere Produkte stossen dort auf offene Türen: Millionen Amerikaner leiden an Fuss- und Rückenproblemen, genau da setzen wir an. Diese Zölle bremsen nicht nur uns, sondern auch den Zugang zur Gesundheit für viele Menschen. Unsere Preise in den USA müssten durch diesen Entscheid um rund 25 Prozent steigen – ob sich Trump das so vorgestellt hat?
Von welchem Preisanstieg gehen Sie aus?
39 Prozent Zollaufschlag – das ist nicht mehr ein Preiszuschlag, das ist Verhinderungspolitik. Je nach Modell könnten unsere Schuhe 70 bis 100 Dollar teurer werden. Damit verlieren viele Menschen den Zugang zu einem Produkt, das ihnen nachweislich hilft. Gesundheit sollte kein Opfer von Zollkriegen werden.
Nicht nur die Gesundheit Ihrer Kundinnen und Kunden, auch diejenige Ihres Unternehmens steht auf dem Spiel. Müssen Sie einen Stellenabbau einplanen?
Nein, ein Stellenabbau steht nicht zur Diskussion. Aber wir kämpfen mit aller Kraft für unseren Produktionsstandort in Sennwald im Rheintal. Was allerdings passieren könnte: Wir betreiben auch ein grosses Werk in Norditalien – allenfalls werden wir die Schuhe für den US-Markt künftig in der EU produzieren.
Womit das Label «Swiss made» aber wegfallen würde.
Unseren Vertriebspartnern in den USA haben wir zugesichert, dass wir allfällige Strafzölle bis Ende Jahr selbst übernehmen bzw. ausgleichen. Aber grundsätzlich lassen wir uns nicht erpressen. «Swiss made» ist kein Marketing-Gag, sondern Überzeugung. Deshalb werden unsere Preise in den USA spätestens ab dem 1. Januar 2026 um rund 25 Prozent steigen.
Welchen Appell wollen Sie jetzt an Donald Trump richten – und an die Schweizer Politik?
An die US-Politik: Über dieses Vorgehen kann ich nur den Kopf schütteln. Wer solche Strafzölle verhängt, schadet vor allem den eigenen Konsumentinnen und Konsumenten. Und an die Schweizer Politik: Jetzt ist nicht die Zeit für diplomatisches oder korrektes Schweizer Getue! Es braucht eine klare Haltung und eine echte Verteidigung unserer Exportinteressen. Wir Unternehmer tragen Verantwortung, schaffen Arbeitsplätze – und verdienen Rückendeckung, wenn wir angegriffen werden.
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