Darum gehts
- Mona Vetsch verbringt drei Tage auf der Intensivstation des Kinderspitals Zürich
- Kinder kämpfen um ihr Leben, Eltern stehen ihnen bei
- Personalmangel herrscht, Team hält zusammen mit flachen Hierarchiestufen
«Ein Ort, von dem man hofft, dass man nie dorthin kommt – aber gottfroh ist, dass es ihn gibt», sagt Mona Vetsch (50) in der neusten Ausgabe von ihrem Format «Mona mittendrin». Die Rede ist von der Intensivstation (IPS) des Kinderspitals Zürich.
Die Moderatorin begleitet Pflegerinnen, Kinder und Eltern für drei Tage auf der Station. Es sind nervenaufreibende Schicksalsgeschichten, auf die Mona Vetsch im Kispi trifft. «Ich hätte nie gedacht, dass ich so etwas mal erleben würde», sagt Vetsch.
Ein Baby wird am offenen Herz operiert
Die Stärke der Kinder, die auf der IPS nicht selten um ihr Leben kämpfen, ist beeindruckend. Doch auch die Eltern, die ihrem Nachwuchs Tag und Nacht zur Seite stehen, lassen Mona Vetsch nicht kalt. Die Mutter der kleinen Enola ist gefasst, aber den Tränen nah, als sie sagt: «Man funktioniert einfach.» Ihre kleine Tochter ist erst drei Tage alt, als sie am offenen Herz operiert werden muss. Nur ein Pflaster bedeckt den nun offenen Brustkorb des Mädchens. Die Eltern versuchen, stark zu bleiben – auch für ihren zweieinhalbjährigen Sohn, der daheim auf sie wartet. Aus dem Baby ragen unzählige Schläuche heraus, der Anblick lässt einen leer schlucken. Enola wird auf der IPS operiert, der Brustkorb muss noch geschlossen werden. Ein Transport in einen OP-Saal könnte Lebensgefahr für das kleine Mädchen bedeuten.
Ein Junge muss künstlich beatmet werden
Lars erlitt im Kindergarten eine Hirnblutung, wodurch sein Gesicht halbseitig gelähmt wurde. Der Bub wünscht sich eine Operation, um die Lähmung zu beheben. Im OP-Saal erleidet er einen allergischen Schock. Im IPS muss er künstlich beatmet werden.
Das Personal kümmert sich rund um die Uhr liebevoll um die Kinder. Nicht immer einfach, denn auch im Kinderspital Zürich herrscht akuter Personalmangel – wie überall in der Pflege. Doch das Team hält eng zusammen. Was Mona Vetsch dabei auffällt: Die Hierarchiestufen sind flach, selbst Chefarzt Luregn Schlapbach wird von allen geduzt. «Man ist immer voneinander abhängig und schafft als Team», erklärt Schlapbach. Dabei stünde die Hierarchie manchmal nur im Weg.
Humor als Bewältigungsstrategie
Die Schicksale, die das Personal der IPS täglich erlebt, sind nicht leicht zu verdauen. Dafür müsse man ein ganz spezieller Typ Mensch sein, dass einen diese psychisch nicht kaputtmachen. Mitgefühl sei wichtig, aber man dürfe nicht zu viel mit nach Hause nehmen, erklären zwei Pflegerinnen Mona Vetsch. Dass man noch lachen kann, während hinter einer anderen Tür die kleine Enola operiert wird, sei eine Art Bewältigungsstrategie.
Ein halbes Jahr nach ihrem Einsatz im Kispi besucht Mona Vetsch Lars und Enola erneut.
Wie es den Kindern heute geht, gibt es in der neusten Folge von «Mona mittendrin» heute, 4. Dezember um 20.10 Uhr, auf SRF zu sehen.