Darum gehts
- Jérémy Desbraux in Le Noirmont ist Gault Millaus Koch des Jahres 2026
- Marco Campanella erhielt als jüngster Chef die mögliche Höchstnote von 19 Punkten
- Unter den fünf Entdeckungen des Jahres figurieren zwei Frauen
Jérémy Desbraux (39) von der Maison Wenger in Le Noirmont JU ist Gault Millaus Koch des Jahres 2026. Im Restaurant gleich neben dem Bahnhof arbeiten 13 Köche für Desbraux und seine Partnerin Anaëlle Roze (38), die sich hier kennengelernt haben. Der 18-Punkte-Chef setzt auf regionale Produzenten, auffällig sind die französische Eleganz und seine klassische hohe Kochmütze. Sein Talent verfeinerte Desbraux zwischen 2011 bis 2018 als Souschef bei Franck Giovannini (51) im Hôtel de Ville in Crissier VD.
Bereits 1997 vergab Gault Millau den begehrten Titel ins kleine Dorf in den Freibergen, damals an den grossen Georges Wenger (71). Desbraux wirkt seit 2019 in Le Noirmont als Erbe Wengers, der die Maison 38 Jahre lang geführt hatte. Im letzten Winter erhielt das Spitzenlokal während vier Monaten einen neuen, helleren Look.
Die glorreichen Sieben
2024 ist der illustre Club der 19-Punkte-Meister um eine Person gewachsen: Marco Campanella (33) erhielt im Eden Roc in Ascona TI als jüngster Chef die mögliche Höchstnote und komplettierte die Reihe der glorreichen Sieben. Nun ist er auch in seinem Winterdomizil Tschuggen Grand Hotel in Arosa GR mit 19 Punkten vertreten.
Schon länger zuoberst kochen die sechs weiteren Koryphäen: Tanja Grandits (55) und Peter Knogl (56, beide Basel), Andreas Caminada (48, Fürstenau GR), Desbraux-Förderer Franck Giovannini (Crissier VD), Philippe Chevrier (64, Satigny GE) und Heiko Nieder (53, Zürich). Gault-Millau-Chef Urs Heller (71) sagte bei der Präsentation des Gourmetführers: «Ich habe dieses Jahr wieder alle 19-Punkte-Chefs besucht und war begeistert. Sie sind auch hervorragende Ausbildner und fluten das Land regelmässig mit neuen Talenten.»
Marcel Koolen (35) im 7132 Silver in Vals GR, Reto Brändli (34) im Ecco in Ascona TI und Armel Bedouet (54) im L’Aparté in Genf dürfen sich als Aufsteiger des Jahres neu über 18 Punkte freuen. Der Zürcher Shootingstar Dario Moresco (32), Küchenchef im italienisch ausgerichteten Lokal Orsini im Hotel Mandarin Oriental Savoy, erhält neu 17 Punkte.
Frauen im Aufwind
Unter den fünf Entdeckungen des Jahres figurieren mit Monika Huber (28) vom Schlössli Bottighofen TG und Kira Ghidoni (37) von der Osteria Bisnona in Contone TI auch zwei Frauen. Gemäss Urs Heller ist dies kein Zufall. «Female Chefs setzen sich durch, auffallend viele Köchinnen sind im Guide 2026 erstmals gelistet.»
Auch bei den Sonderpreisen räumen Frauen ab: Patissière des Jahres ist Stephanie Mittler (31) vom Mammertsberg in Freidorf TG, und Sommelière des Jahres ist Charline Pichon (32) im Hôtel de Ville in Crissier. Die Gastgeberin des Jahres heisst Evelyn Igl, die den Service im Zürcher Dolder Grand leitet.
Bereits vergeben hat Gault Millau die Auszeichnungen Hotel des Jahres ans Badrutt’s Palace in St. Moritz GR und Pop des Jahres ans Restaurant Olympia von Simon Apothéloz (42) im Berner Breitenrainquartier.
Der Guide 2026 führt total 880 Restaurants, 100 Gourmet-Hotels und die 150 besten Winzer. 109 Restaurants sind zum ersten Mal dabei. 98 Köche legen einen Punkt zu, 32 Chefs wurden zurückgestuft.
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