Darum gehts
Er hatte sie alle! Prominente, Pornostars und Politikerinnen. Prinz Andrew (64) genoss schon früh die Zugehörigkeit zur High Society. Der Lieblingssohn von Queen Elizabeth II. (1926–2022) wurde als junger Mann zum berüchtigten «Randy Andy» – dem «geilen Andy». Partys, Jetset, schöne Frauen – der Royal lebte wie ein Rockstar.
Und die Königin? Sie deckte den Skandal-Prinzen. «Andrew steht für den tiefsten Fall eines britischen Prinzen in der jüngeren Geschichte», sagt Monarchie-Historiker Leonhard Horowski (53) zu SonntagsBlick. Der deutsche Bestsellerautor und Adelsexperte sieht in Andrew eine toxische Mischung aus Privilegien, Anspruchsdenken, Rücksichtslosigkeit und Dummheit – toleriert von seiner Mutter, der mittlerweile verstorbenen Königin. «Die Queen wollte ausgleichen, dass er im Schatten des älteren Bruders stand, liess ihn daher aber letztlich auf den Abgrund zusteuern.»
Sex, Macht, Geld und Gier
Ein Abgrund, den das neue Enthüllungsbuch «Entitled – The Rise and Fall of the House of York» neu und gnadenlos ausleuchtet. Autor Andrew Lownie hat über vier Jahre recherchiert, über 100 Interviews geführt – mit Palast-Insidern, Bediensteten, Freunden. Das Buch erscheint am 14. August – schon jetzt wackeln die Palastmauern.
Was Lownie schildert, ist ein Sumpf aus Sex, Macht und Geld und Gier. Andrew war nicht nur enger Freund des verurteilten Sexualstraftäters Jeffrey Epstein (1953–2019) – er soll tief in dessen Missbrauchs-Netzwerk verstrickt gewesen sein. Wie tief, zeigt ein groteskes Detail: In der luxuriösen «Royal Lodge» am Flughafen Heathrow soll Epstein dem Royal junge Frauen wie auf dem Laufsteg präsentiert haben. Zwischen Kaviar-Häppchen und Champagner.
Auch Prinz Andrews Missbrauch der damals 17-jährigen Virginia Giuffre (1953–2025) wird im Buch neu beleuchtet. Durch Epstein soll Andrew sie kennengelernt und mehrfach sexuell missbraucht haben. Sie klagte ihn an, 2022 kam es zum Prozess. Ergebnis: ein Schweigegeldvergleich. Medien berichten von 14 Millionen Euro. Virginia Giuffre nahm sich am 25. April das Leben.
Fergie hat kräftig mitkassiert
Ein dunkles Kapitel – nicht nur für Andrew. Auch seine Ex-Frau Sarah «Fergie» Ferguson (64) wird erneut beleuchtet. Die Frau, die Andrew laut Buch bereits vor dem ersten Hochzeitstag mit einem Dutzend Frauen betrogen hat – und die trotzdem bis heute an seiner Seite klebt. Weil: ohne Prinz keine Privilegien.
Herzogin Fergie soll kräftig mitkassiert haben. Durch Deals mit saudischen Scheichs, Oligarchen, Epstein – Geldflüsse im sechsstelligen Bereich. Öffentlich weinte sie über Geldnot – heimlich kassierte sie ab. Die Queen wusste angeblich alles. Und schwieg.
Ihre Millionen flossen lautlos. Für Anwälte, Schweigegeld, Andrews Schulden. Ein letzter, verzweifelter Rettungsversuch, wie im Skandalbuch beschrieben. Vergeblich. Denn Andrew sei gemäss Epsteins Aussage nicht nur ein «sexsüchtiger Idiot», sondern auch gierig gewesen. Die Luxusvilla Sunninghill Park verkaufte er zu einem grotesk überteuerten Preis – an den Schwiegersohn des kasachischen Diktators, merkt Horowski an.
Die Queen zog die Reissleine
Es war ein Skandal, der 2011 aufflog. Konsequenzen? Keine. Bis zu einem BBC-Interview 2019. Andrew wollte sich reinwaschen – und blamierte sich bis auf die Knochen. Kein Bedauern. Kein Schuldbewusstsein. Dafür peinliches Gestottere. Der Palast war fassungslos – die Öffentlichkeit entsetzt.
Ab da war Schluss. Die Queen zog die Reissleine. Weg mit den Orden! Raus aus dem Rampenlicht! Seit 2020 ist Andrew kein offizieller Royal mehr – auch wenn er bis heute auf Platz 8 der Thronfolge steht. Warum wurde er so lange gedeckt? Horowski hat eine klare Antwort: «Er war Falkland-Held, Lieblingssohn, Windsor – unantastbar. Niemand wagte es, der Queen zu sagen, dass ihr Sohn ein Sicherheitsrisiko für die Monarchie war.»
Prinz Andrew hatte und verspielte alles
Wie steht es heute um die Monarchie? «Die wankt nicht. Die Sympathien für König Charles III., für William und Kate sind stark genug, um solche Skandale zu überstehen», sagt Horowski. Selbst wenn Wladimir Putin (72) belastendes Fotomaterial von Prinz Andrew in den Händen hätte, was Lownie in seinem Buch andeutet.
«Weshalb hat er es nicht schon längst publiziert? Grossbritannien wird seit 2022 von Putin und seinen Propagandisten als Hauptgegner Russlands beschimpft. So oder so wäre es jedenfalls extrem unwahrscheinlich, dass er damit den Sturz der Monarchie bewirken könnte», so Horowski.
Charles war nicht König, als Andrew Schlüsselposten bekam. «Anders als bei der Queen kann man ihm kein Erziehungsversagen vorwerfen.» Andrew ist Geschichte. Ein Royal, der alles hatte. Und alles verspielt hat. Sein Fall bleibt ein Mahnmal. Für Machtmissbrauch. Für Dekadenz. Und für eine Zeit, in der Royals noch glauben konnten, sie stünden über dem Gesetz.