Darum gehts
- Gérard Depardieu erneut vor Gericht wegen mutmasslicher Vergewaltigung
- Charlotte Arnould wirft ihm Vergewaltigung in seiner Pariser Wohnung vor
- Depardieu wurde bereits zu 18 Monaten Bewährungsstrafe verurteilt
Schauspieler Gérard Depardieu (76) muss sich erneut vor Gericht verantworten. Nachdem er von einem Pariser Gericht bereist wegen sexueller Gewalt verurteilt wurde, wird ihm nun mutmassliche Vergewaltigung vorgeworfen.
Eine Untersuchungsrichterin hat einen Prozess im Fall der Schauspielerin Charlotte Arnould (29) beantragt, wie die französische Nachrichtenagentur AFP am Dienstag aus Justizkreisen erfuhr. «Ich bin erleichtert», schrieb Arnould dazu auf Instagram.
Jetzt auch mutmassliche Vergewaltigung
Depardieu würden in dem Verfahren sexuelle Nötigung und Vergewaltigung durch das Eindringen mit einem Finger zur Last gelegt, sagte ihre Anwältin Carine Durrieu-Diebolt. Depardieus Anwalt äusserte sich zunächst nicht dazu. Ein Termin für den Prozess stand zunächst nicht fest.
Arnould wirft Depardieu vor, sie im August 2018 innerhalb weniger Tage zwei Mal in seiner Pariser Wohnung vergewaltigt zu haben. Sie war damals 22 Jahre alt, litt nach eigener Darstellung an Magersucht und wog nur 37 Kilo. Depardieu war ein Freund ihres Vaters gewesen.
Arnould erstatte kurz danach Anzeige, doch die Ermittlungen wurden 2019 eingestellt. Ein Jahr später reichte Arnould erneut Klage ein. Seitdem warfen mehrere weitere Frauen Depardieu sexuelle Übergriffe vor.
Depardieu weist Vorwürfe von sich
Depardieu wies Arnoulds Vorwürfe in einem offenen Brief in der Zeitung «Le Figaro» zurück. Sie habe freiwillig mit ihm Sex gehabt und ihn angezeigt, weil er sich geweigert habe, mit ihr gemeinsam Chansons der französischen Sängerin Barbara auf der Bühne zu singen, schrieb er.
Im Juli hatte Depardieus Anwalt erklärt, dass es Bilder einer Überwachungskamera gebe, auf denen zu sehen sei, wie Arnould Depardieu lange küsse und dann lächelnd und allein die Treppe zu seinem Schlafzimmer hinaufsteige. «Sie schreibt ihm am nächsten Tag, dass sie ihn liebe und dass sie nirgendwo so glücklich sei wie in seinen Armen», betonte der Anwalt Jérémie Assous.
Urteil wegen sexueller Übergriffe fielen im Mai
Im Mai war Depardieu wegen sexueller Übergriffe auf zwei Frauen bei Dreharbeiten 2021 zu einer 18-monatigen Bewährungsstrafe verurteilt worden. Das Gericht ordnete zudem eine psychologische Behandlung und seine Registrierung als Sexualstraftäter an. Es war das erste Urteil gegen Depardieu wegen sexueller Gewalt. Ein Berufungsverfahren steht noch aus.
Depardieu gehört zu den bekanntesten Filmstars Frankreichs. Er arbeitete mit den bedeutendsten Regisseuren und Schauspielerinnen des Landes zusammen und spielte in mehr als 200 Filmen und Serien mit, darunter «Die letzte Metro», «Cyrano von Bergerac» und mehrere «Asterix»-Filme.