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Melissa wütet über das Land:Erste Videos zeigen Zerstörung in Kuba

Opfer in Jamaika und Haiti
Mindestens 50 Menschen starben durch Hurrikan Melissa

Der Hurrikan Melissa hat in der Karibik dutzende Todesopfer gefordert und Milliardenschäden verursacht. Noch immer werden in Jamaika und Haiti viele Menschen vermisst. Doch zumindest in Jamaika nimmt die Hilfe Fahrt auf.
Publiziert: 05:36 Uhr
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Aktualisiert: 09:31 Uhr
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Die Schäden in Black River in Jamaika sind massiv.
Foto: AFP

Darum gehts

  • Bisher 30 Tote in Haiti und 19 Tote in Jamaika, ein Mensch starb in der Dominikanischen Republik
  • Der Sturm hat sich abgeschwächt und wird nun als Tiefdruckgebiet enden
  • Noch immer sind viele Ortschaften von der Aussenwelt abgeschnitten
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Der Supersturm Melissa hat in der Karibik mindestens 50 Menschen das Leben gekostet. Die Schäden gehen in die Milliarden.

Während der Hurrikan auf seinem weiteren Weg über den Nordatlantik keine akute Bedrohung mehr darstellt, landeten im schwer betroffenen Inselstaat Jamaika die ersten Hilfsflüge. Dort brauchen die Menschen angesichts der Verwüstung ganzer Landstriche dringend Unterstützung, wie die Behörden mitteilten.

Sturm hat sich abgeschwächt

Laut dem US-Hurrikanzentrum in Miami zog der Wirbelsturm in der Nacht zum Freitag (Ortszeit) westlich an der im Atlantik gelegenen Inselkette Bermuda vorbei. Zu diesem Zeitpunkt wurde Melissa nur noch als Hurrikan der Stärke 2 von 5 mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 155 Kilometern pro Stunde eingestuft. Das britische Überseegebiet kam deshalb glimpflich davon. Der Sturm wird nun über dem Atlantik als Tiefdruckgebiet enden.

In der Karibik hinterliess der Hurrikan hingegen eine tödliche Schneise der Verwüstung. Allein in Haiti starben nach vorläufigen Behördenangaben 30 Menschen, auf Jamaika mindestens 19, aus der Dominikanischen Republik wurde ein Todesopfer gemeldet. Auf Kuba und den Bahamas blieb es nach bisherigen Erkenntnissen bei Sachschäden.

Ortschaften von der Aussenwelt abgeschnitten

Allerdings ist gerade in Jamaika mit steigenden Opferzahlen zu rechnen. Viele Ortschaften sind nach wie vor von der Aussenwelt abgeschnitten. 

Windgeschwindigkeiten von bis zu 295 Kilometern pro Stunde haben dort ein Bild der Zerstörung hinterlassen: Zahllose Häuser sind in sich zusammengekracht, Bäume und Strommasten umgestürzt, mehr als 100 Strassen unpassierbar und Hunderttausende Menschen weiter ohne Strom. Rettungsteams versuchen blockierte Strassen mit Macheten zu räumen.

Hilfsflüge können landen

«Im Moment geht es darum, die Menschen mit Lebensmitteln zu versorgen und möglichen Verletzten zu helfen», sagte Bildungs- und Informationsministerin Dana Morris Dixon (48). Besonders im Westen des Landes sei die Lage «erschütternd». In der verwüsteten Küstenstadt Black River im Südwesten der Insel drängten sich verzweifelte Einwohner auf der Suche nach Vorräten vor einem geschlossenen Supermarkt.

Immerhin können auf den zwischenzeitlich gesperrten Flughäfen Jamaikas inzwischen wieder Maschinen landen. Am Donnerstag wurden 13 Hilfsflüge erwartet. Von der US-Regierung entsandte Such- und Rettungsteams sind bereits auf der Insel.

Viele Tote in Haiti

Auch in Haiti kam es durch anhaltenden Regen zu Überschwemmungen und Erdrutschen, obwohl Melissa dort nicht auf Land traf. Da es neben Dutzenden Toten auch weiterhin 20 Vermisste gibt, sind wie in Jamaika steigende Opferzahlen zu befürchten

Nach ersten Schätzungen des privaten US-Wetterdienstes AccuWeather, der auch die Auswirkungen von Unwettern beurteilt, könnten sich der Gesamtschaden und die wirtschaftlichen Verluste durch den Sturm auf 48 bis 52 Milliarden Dollar (etwa 38 bis 42 Milliarden Franken) belaufen.

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