Darum gehts
- Hurrikan Melissa verwüstet Jamaika, hinterlässt Trümmer und fordert über 30 Todesopfer
- Historische St. John Parish Church komplett zerstört
- 25'000 Menschen suchten Schutz in Notunterkünften
Wo einst Menschen lebten, liegen jetzt Trümmer und Schutt. Umgeknickte Bäume blockieren die Strassen. Das Bild, das sich auf Jamaika zeigt, nachdem der Hurrikan Melissa über die Karibikinsel gefegt war, ist verheerend.
Der Sturm, der als einer der heftigsten überhaupt gilt, hinterlässt nichts als Verwüstung, Fassungslosigkeit und Trauer. Gemäss den bisherigen Angaben der Behörden kamen über 30 Menschen ums Leben. Das ganze Ausmass der angerichteten Schäden ist noch unklar, da einige Gebiete noch nicht zugänglich sind.
Melissa mäht 90 Prozent der Häuser nieder
In der Küstenstadt Black River im Südwesten Jamaikas sieht nichts mehr aus wie zuvor. Der Hurrikan soll dort mehr als 90 Prozent der Häuser zerstört haben. Satellitenaufnahmen zeigen, wie heftig Melissa wütete. Die Versorgung der Bevölkerung wird durch die Zerstörung der Strassen erschwert, das Spital ist aufgrund von Sturmschäden und Stromausfällen beeinträchtigt.
Auch die historische Kirche der Stadt, die St. John Parish Church, wurde komplett zerstört. Die Kirche gilt als Kulturerbe. Ihre Entstehung wird auf 1837 datiert. Sie könnte aber auch noch deutlich älter sein.
Tausende suchten Schutz
Die Behörden arbeiten bereits intensiv an Aufräum- und Wiederherstellungsmassnahmen. Es soll auf über 70 Prozent der Insel noch immer kein Strom geben. Laut Jamaikas Ministerpräsident Andrew Holness, der den ganzen Staat zum Katastrophengebiet erklärt hatte, suchten 25'000 Menschen Schutz in Notunterkünften.
Seit 90 Jahren wurde Jamaika nicht mehr von einem Hurrikan mit einer derartigen Stärke getroffen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zufolge ist der Klimawandel für die Intensität des Hurrikans verantwortlich.
Die Erderwärmung erhöhe zudem die Wahrscheinlichkeit für Wirbelstürme wie diese um das Vierfache, hiess es am Mittwoch in einer Schnellanalyse des Grantham Institute am Londoner Imperial College.