Darum gehts
- Hurrikan Melissa erreicht Jamaika – mehrere Todesopfer gemeldet
- Langsame Fortbewegung und extreme Windgeschwindigkeiten machen Melissa besonders gefährlich
- Windgeschwindigkeiten von bis zu 300 km/h
Letzter Tickereintrag
Melissa ist über Jamaika und Kuba gefegt. Wie schlimm der Sturm gewütet hat, ist noch unklar. Die schlimme Phase ist überstanden. Darum beenden wir an dieser Stelle den Ticker. Natürlich halten wir dich auf blick.ch weiter auf dem Laufenden, falls es Neuigkeiten zu dem Hurrikan gibt.
140'000 Menschen in Kuba durch Hurrikan abgeschnitten
Nach Angaben der kubanischen Regierung hat Hurrikan Melissa rund 140'000 Menschen von der Aussenwelt abgeschnitten. «Insgesamt 241 Gemeinden mit über 140'000 Einwohnern sind Berichten zufolge von der Aussenwelt abgeschnitten“, heisst es in einer Erklärung.
In Contramaestre, nördlich des Ortes, an dem der Hurrikan auf kubanische Landfläche getroffen ist, sind Strassen blockiert. Gemeinden in Guaninao und Ruta Martina sind nun isoliert. Das National Hurricane Center warnt im Land vor «lebensbedrohlichen und potenziell katastrophalen Sturzfluten», die zahlreiche Erdrutsche auslösen können.
Über 38 Grad in Jamaika nach Hurrikan Melissa
Hurrikan Melissa hat in Jamaika nicht nur eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Durch die zurückgebliebene Feuchtigkeit steigen die Temperaturen im Land nun stark an. Die Höchsttemperaturen werden am Mittwoch auf grossen Teilen der Insel auf knapp über 32 Grad Celsius steigen, berichtet CNN. Nur in den Bergen bleibt es kühler.
Zwar ist die Hitze für die Karibiknation Ende Oktober typisch, doch die von Melissa hinterlassene Feuchtigkeit in der Luft lässt den Hitzeindex an vielen Orten auf über 37 Grad steigen. Der Hitzeindex umfasst die Lufttemperatur und die Luftfeuchtigkeit, um zu erfassen, wie sich die Hitze tatsächlich auf den Körper auswirkt.
Melissa ist nun ein Hurrikan der Kategorie 2
Hurrikan Melissa ist jetzt ein Hurrikan der Kategorie 2 mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 169 km/h. Nach über 80 Stunden ist Melissa damit offiziell kein «schwerer» Hurrikan mehr.
Nach Angaben des National Hurricane Center (NHC) befindet sich der Hurrikan etwa 72 Kilometer nordwestlich von Guantánamo, Kuba, und bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von 22 km/h in Richtung Nord-Nordost. Bald befindet sich der Sturm damit wieder über Wasser und zieht weiter in Richtung Bahamas.
Im Südosten und Zentrum der Bahamas werden Orkanbedingungen sowie eine Sturmflut von bis zu 2,5 Meter über dem Boden erwartet. Die Niederschlagsmenge könnte insgesamt bis zu 25 Zentimeter betragen.
Überschwemmungen und Zerstörung auf Kuba
Mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von bis zu 185 Kilometern pro Stunde fegt Hurrikan «Melissa» über Kuba hinweg und sorgt auf der Karibikinsel für heftige Überschwemmungen.
In den sozialen Netzwerken kursierten erste Videos, die die Situation in den besonders betroffenen Gebieten zeigen sollen: Menschen waten in ihren Häusern durch fast knietiefes Wasser, es sind Hilferufe zu hören. Draussen haben sich Strassen in reissende Flüsse verwandelt.
Der Hurrikan der Kategorie drei von fünf befand sich nach Angaben des US-Hurrikanzentrums NHC etwa drei Stunden nach seiner Ankunft in Kuba über dem Inland der südöstlichen Provinz Santiago de Cuba. Nach Angaben der Regierung waren zuvor mehr als 735'000 der knapp zehn Millionen Einwohner Kubas in Sicherheit gebracht worden. Das Hurrikanzentrum hatte vor «lebensbedrohlichen und möglicherweise katastrophalen Sturzfluten mit zahlreichen Erdrutschen» gewarnt.
Kein Strom und Wasser in New Kingston
Hurrikan Melissa ist über Jamaika hinweggezogen, doch die Nachwirkungen sind deutlich spürbar. Eine Einwohnerin von New Kingston sagt gegenüber dem Sender CNN, dass sie seit einiger Zeit weder Wasser noch Strom hätten. Zwar gehe es ihr und ihrer Familie gut, doch von ihrer Familie im Westen der Insel habe sie nichts gehört.
«Jetzt heisst es also abwarten», sagt Jhordanne Jones dem Sender. «Wir hoffen, dass es unserer Familie im Westen Jamaikas gut geht.» Vor dem Eintreffen des Hurrikans habe ihre Familie sich mit Batterien, Taschenlampen und Powerbanks eingedeckt. Sie schildert heftige Windböen und Regenfälle während des Hurrikans, ist jedoch froh, dass der Sturm in ihrer Region schnell vorbeigezogen sei.
Evakuierungen auf den Bahamas wegen nahendem Hurrikan
Aktuell wütet Hurrikan Melissa über dem Südosten Kubas. Am Mittwochnachmittag wird der Sturm voraussichtlich die zentralen und südöstlichen Bahamas erreichen. Für sechs Inseln der Bahamas, darunter Acklins und Crooked Island, wurden Evakuierungsbefehle erteilt.
Es drohen Überschwemmungen und eine möglichen Sturmflut von bis zu 2,5 Metern, heisst es in einer Erklärung der Behörden. Für den Südosten und die Mitte der Bahamas gilt eine Hurrikanwarnung.
«Die Zeit für Vorbereitungen ist nun vorbei», sagte Staatsminister Leon Lundy am Dienstag in einer Pressekonferenz. Bewohner, die sich noch im Weg des Hurrikans befinden, sind gefordert, sich umgehend einen sicheren Schutzraum zu suchen.
Hurrikan Melissa in Kuba eingetroffen
Nachdem der Hurrikan durch Jamaika gezogen ist, hat der gefährliche Sturm in der Nacht auf Mittwoch um 3.10 Uhr(Ortszeit) Kuba erreicht. Im Südosten der Insel nahe dem Ort Chivirico traf Melissa mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von bis zu 195 km/h auf Land, teilte das US-Hurrikanzentrum mit.
Melissa wird in den nächsten Stunden direkt über den Südosten Kubas ziehen. Danach zieht der Hurrikan weiter zu den Bahamas, welche er am Mittwochnachmittag erreichen soll. Eine Hurrikan-Warnung gilt für die kubanischen Provinzen Granma, Santiago de Cuba, Guantánamo, Holguín und Las Tunas sowie für den Südosten und das Zentrum des Archipels der Bahamas.
Historische Kirche zerstört
In der jamaikanischen Stadt Black River hat Hurrikan Melissa besonders heftig gewütet. Dort wurde auch die historische St. John Parish zerstört, wie Videoaufnahmen vom Dienstag zeigen. Auch andere Gebäude wurden teils komplett zerstört. Dächer wurden von Häusern gerissen, Strommasten umgestürzt – auf den Strassen der Stadt liegen überall Trümmerteile herum.
Melissa zieht mit Kategorie 3 auf Kuba zu
Hurrikan Melissa hat sich leicht zu einem Sturm der Kategorie 3 mit maximalen anhaltenden Windgeschwindigkeiten von 205 km/h abgeschwächt. Das teilte das National Hurricane Center (NHC) mit.
Demnach bleibt Melissa voraussichtlich ein starker Hurrikan, wenn er über Kuba zieht. Aktuell befindet sich der Hurrikan mit einer Geschwindigkeit von rund 16 km/h nur 80 Meilen (rund 128 Kilometer) südwestlich von Guantanamo, und wird laut dem NHC voraussichtlich innert weniger Stunden auf die Südküste Kubas treffen. Über 735'000 Menschen wurden bereits evakuiert, sagte der kubanische Präsident Miguel Díaz-Canel (65) bei einer Ansprache am Dienstagabend.
Doch die Auswirkungen des Hurrikans schien schon zu spüren. Überschwemmungen haben bereits im Land begonnen. Niederschlagsmengen liegen bei 25 bis 50 Zentimetern im Osten Kubas. Vereinzelt gibt es sogar über 60 Zentimeter. Sturzfluten und Erdrutsche drohen, warnt das NHC. Entlang der Südostküste sind Sturmfluten von bis drei Metern über dem normalen Gezeitenniveau weiterhin möglich.
Im Verlauf des Mittwochs wird der Sturm Richtung Südosten zu den Bahamas ziehen und in der Nähe von Bermuda vorbeiziehen, heisst es weiter.
Ganz Jamaika fürchtet sich vor dem Desaster-Dienstag. Mit Hurrikan Melissa erreicht ein Wirbelsturm der höchsten Stärke 5 die Küste der Karibikinsel.
Laut dem National Hurricane Center (NOAA) wird Melissa in diesem Jahr der stärkste Sturm auf der Welt. In einem. Am Dienstagmorgen übertraf die Intensität des Sturms die von Hurrikan Katrina im Jahr 2005. Bis zum Vormittag verstärkte sich Melissa noch einmal – nur wenige Kilometer von Jamaika entfernt. Der Hurrikan habe inzwischen eine Höchstgeschwindigkeit von 300 km/h erreicht, heisst es in einem Update des NOAA. Das sind nur 8 km/h weniger als der Atlantikrekord in dieser Hinsicht, schreibt die «Washington Post»
Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) unter Berufung auf Meteorologen berichtet, könnte der Monster-Hurrikan sogar zum stärksten Wirbelsturm werden, der den Karibikstaat seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1851 je erreicht hat.
Melissa ist nicht wie jeder andere Hurrikan. Blick erklärt in drei Punkten, was das Wetterphänomen so gefährlich macht.
Langsam und zerstörerisch
Melissa bewegt sich mit 4,8 Kilometern pro Stunde extrem langsam, sorgt gleichzeitig aber für Windgeschwindigkeiten von bis zu 300 km/h. Zudem bringt Melissa auch noch Starkregen. Es wird befürchtet, dass der Hurrikan aufgrund seiner Langsamkeit länger als andere Hurrikane im selben Gebiet bleiben könnte – und so deutlich mehr Zerstörung anrichten wird.
Die Jamaikaner müssen sich auf Überschwemmungen, Erdrutsche und katastrophale Sturzfluten einstellen. Wie ABC News berichtet, wurden in der Karibik bereits sieben Tote gemeldet – drei Tote auf Jamaika, drei in Haiti und eine verstorbene Person in der Dominikanischen Republik. Die jamaikanischen Behörden zählten zudem mehr als 15 Verletzte.
Kleine Inseln besonders anfällig
Das Kinderhilfswerk Unicef hat für den Katastrophenfall bereits Hilfsgüter vorportioniert, wie es am Montag mitteilte. «Kleine Inselstaaten sind immer in besonderem Masse anfällig für extreme Klimaereignisse», sagte Roberto Benes, Unicef-Regionaldirektor für Lateinamerika und die Karibik.
Das liegt einerseits an der regionalen Lage. Tropische und subtropische Regionen sind besonders häufig von Wirbelstürmen betroffen. Hinzu kommt, dass die kleine Grösse der Inselstaaten bedeutet, dass ein Extremereignis wie Melissa oft das gesamte Staatsgebiet oder grosse Teile davon bedroht. Für die Bevölkerung gibt es kaum Ausweichmöglichkeiten.
Auch die Infrastruktur ist der Naturgewalt oft schutzlos ausgesetzt, da sich Häuser, Strassen und Co. oft nur wenige Meter über dem Meeresspiegel befinden. Schutzmassnahmen wie Deiche sind auf den Karibikinseln kaum vorhanden.
Deutlich höhere Windgeschwindigkeiten
In einem Artikel der «Washington Post» beschreibt der Meteorologe Matthew Cappucci (28) den Moment, als er mit einem Messflugzeug ins Auge des Hurrikans flog. «An allen Seiten ragen gewaltige Gewitterwolken hoch empor. Nur wenige Kilometer in jede Richtung tobt ein höllisches Monster, das überlebensfeindliche Bedingungen schafft.»
Eine passende Formulierung, die sich auch im Vergleich der Windgeschwindigkeiten widerspiegelt. Bei Melissa fallen die Windgeschwindigkeiten deutlich höher aus als bei ihren Vorgängerinnen und Vorgängern. Hurrikan Beryl brachte es im Juli 2024 auf bis zu 230 km/h, Hurrikan Erin traf die Dominikanische Republik mit bis zu 222 km/h. Schon bei diesen beiden Wetterextremen gab es mehrere Todesopfer.