Darum gehts
- Hurrikan «Melissa» erreicht am Dienstag Jamaika mit zerstörerischen Winden und Überschwemmungen
- Regierung fordert Bevölkerung auf, zu Hause zu bleiben
- Mit Windgeschwindigkeiten von 280 km/h zieht der Hurrikan durch die Karibik
Jamaika wappnet sich für den wahrscheinlich schwersten Hurrikan, der den Karibikstaat je getroffen hat. «Melissa» soll am frühen Dienstagmorgen (Ortszeit) mit der höchsten Hurrikan-Stärke 5 die Küste erreichen. Laut dem National Hurricane Center ist der Hurrikan in diesem Jahr auch der stärkste Sturm auf der Welt.
«Ein Sturm der Kategorie 5 wäre eine verheerende Katastrophe», sagte Regierungschef Andrew Holness (53). Das Rote Kreuz warnte vor «möglicherweise beispiellosen Folgen» für das Land mit 2,8 Millionen Einwohnern, weil der Inselstaat noch nie zuvor von einem Wirbelsturm solcher Stärke getroffen worden sei.
Windgeschwindigkeiten von bis zu 280 km/h
Das Sturmsystem befand sich am Montagabend mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 280 Kilometern pro Stunde rund 245 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Kingston, wie das US-Hurrikanzentrum NHC in Miami mitteilte. Laut dem jamaikanischen Wetterdienst soll der Sturm im Südwesten der Insel zwischen den Bezirken Westmoreland und Saint Elizabeth auf Land treffen.
Bei den Vorbereitungen auf den Hurrikan wurden in den vergangenen Tagen auf Jamaika drei Menschen bei Unglücken beim Fällen von Bäumen getötet, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. In Haiti und der Dominikanischen Republik kamen nach heftigen Regenfällen mindestens vier Menschen ums Leben.
Auch Kuba und die Bahamas bereiten sich auf «Melissa» vor
Den Vorhersagen zufolge wird «Melissa» Jamaika von der Südküste bis zur Nordküste durchqueren. Ebenfalls als «starker Hurrikan» werde «Melissa» später am Dienstag über den Südosten Kubas ziehen, hiess es vom NHC. Am Mittwoch werde der Hurrikan dann die Bahamas erreichen. Bereits vor der Ankunft des Sturms seien «zerstörerische Winde, Sturmfluten und katastrophale Überschwemmungen» zu erwarten.
Verheerend: «Melissa» bewegt sich nur sehr langsam vorwärts. Der Hurrikan könnte daher lange über Land bleiben und deutlich mehr Schäden anrichten als andere Hurrikane. Jamaikas Regierungschef ordnete Evakuierungen für mehrere Ortschaften an und rief die gesamte Bevölkerung dazu auf, möglichst zu Hause zu bleiben und den Anweisungen der Behörden zu folgen. Der Flughafen von Kingston wurde geschlossen.
Auch in Kuba und Bahamas bereiteten sich die Behörden darauf vor, Tausende Menschen aus den besonders gefährdeten Regionen in Sicherheit zu bringen.