Darum gehts
- Schweizer Nationalspielerinnen erreichen historischen Viertelfinal bei der EM
- Kritik und Sexismus im Vorfeld, jetzt volle Stadien und Public Viewings
- Tausende Fans nehmen an Schweizer Fanmärschen teil
Die ewigen Nörgler (hier wird bewusst das generische Maskulinum verwendet) – hoffentlich sind sie endlich verstummt. Jetzt, wo die Schweizer Nationalspielerinnen Historisches vollbracht haben und im Viertelfinal der EM stehen.
Im Vorfeld war viel Kritik zu hören. Eine Auswahl jener Sätze, die dieser Autorin immer wieder begegnet sind: «Ich werde die EM bestimmt nicht schauen.» – «Frauenfussball ist langweilig.» – «Diese EM wird einem ja regelrecht aufgezwungen.»
Dann waren da noch die zahlreichen Männer, die sich in den sozialen Medien und in Kommentarspalten von Zeitungen über die 1:7-Niederlage der Frauen-Nati in einem Testspiel gegen die U15-Junioren des FC Luzern lustig machten. Und natürlich all die abwertenden Kommentare über Alisha Lehmann: zu viel Make-up, zu wenig Talent. So viel Häme. So viel Sexismus – und so wenig Freude.
Wie schade, denn jetzt zeigt sich: Die Stadien und Public Viewings sind voll, die TV-Einschaltquoten gut. An den Schweizer Fanmärschen nehmen Tausende von Fans teil. So viele fiebern mit der Nati mit – wenn nicht von Anfang an, dann spätestens seit Riola Xhemailis Ausgleichstreffer in der Nachspielzeit gegen Finnland.
Klar, man darf die EM doof finden. Aber: Man muss sie nicht schauen – es zwingt einen niemand. Wirklich! Und wer nichts Positives beizutragen hat, darf auch einfach mal schweigen.
Sowieso ist es doch viel schöner, Freude zu haben. Und sie miteinander zu teilen. Im Stadion oder an einem Public Viewing.