Trend Stand-up-Paddeln
Ist dieses Hobby klimafreundlich oder umweltschädigend?

Stand-up-Paddeln boomt, doch wie umweltfreundlich ist der Wassersport wirklich? Trotz emissionsfreier Fortbewegung gibt es Bedenken bezüglich Materialien und Naturschutz. Einfache Regeln können zu nachhaltigerem Paddeln beitragen.
Publiziert: 02.09.2025 um 17:12 Uhr
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Paddeln auf offenem Gewässer, wie hier bei einer Badi am Genfersee, ist wenig umweltschädlich.
Foto: Keystone

Darum gehts

  • Stand-up-Paddeln: beliebter Sommersport mit Auswirkungen auf Umwelt und Wildtiere
  • Herstellung aus umweltschädlichen Materialien, Störung von Naturschutzgebieten und Wildtieren
  • 5 Regeln für nachhaltiges Paddeln: informieren, Abstand halten, Abfall vermeiden und mehr
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Evelyne RollasonFreie Journalistin Service-Team

Wer an heissen Sommertagen nicht nur in der Badi auf der faulen Haut herumliegen will, besteigt oftmals ein Stand-up-Paddle. Der Trend der SUPs ist auch in diesem Sommer ungebrochen – die aufblasbaren Bretter säumen an Hitzetagen Schweizer Seeufer und Flüsse. Doch wie nachhaltig ist die Trendsportart eigentlich fürs Klima? 

Auf den ersten Blick ist Stand-up-Paddeln ein sehr klimafreundliches Hobby: Emissionsfrei und nur mit Muskelkraft gleiten Paddler geräuschlos über die Wasseroberfläche, verbrauchen weder Strom noch Brennstoff und sind dabei eins mit der Natur. Wer sich eine Ausrüstung anschafft, kann Board und Paddel über viele Jahre nutzen – aber auch zur Miete gibt es Ausrüstungen vielerorts zu haben.

Stress für Wasservögel und Wildtiere

Und doch gibt es Aspekte, die das trendige Sommer-Hobby nicht so nachhaltig und umweltschonend dastehen lassen. Angefangen bei der Herstellung Boards: Die aufblasbare Variante besteht aus Nylon und PVC, herkömmliche Boards aus Glas- und Kohlefasern, Epoxy, Polyester und Styropor – alles umweltschädliche, erdölbasierte Materialien, die bei unsachgemässer Entsorgung gar zu Mikroplastik in Gewässern führen können.

Noch bedeutender als die Herstellung und Entsorgung der Ausrüstung ist der Fakt, dass mit dem Mehraufkommen von Stand-up-Paddlern Naturschutz und Wildtiere gestört werden. Weil das «SUPen» so im Trend liegt, bewegen sich immer mehr Menschen auf dem Wasser: Für Wasservögel und andere Wildtiere bedeutet das Stress pur, wie Pro Natura in einem Ratgeber festhält. Besonders in Brut- und Rastgebieten, Schilfgürteln, Ufervegetationen und Mündungsbereichen von Flüssen können Paddler empfindliche Störungen verursachen, die dazu führen, dass Vögel ihre Nester verlassen.

Ausserdem können via Stand-up-Paddel-Ausrüstung gebietsfremde Arten unbemerkt von einem Gewässer ins nächste verschleppt werden, was das Ökosystem stört und einheimische Arten verdrängen kann. 

Nachhaltig paddeln mit diesen Regeln

Wer nachhaltig paddeln will, sollte ein paar simple Regeln beachten. Dann steht einem umweltfreundlichen Hobby in der Natur nichts im Wege.

Verbote beachten

Informiere dich vorgängig über allfällige Verbote. In der Schweiz ist Stand-up-Paddeln grundsätzlich auf allen Seen und Flüssen erlaubt, jedoch sind spezifische Gebiete – zum Beispiel in Naturschutzzonen – mit gelben Bojen und roten Verbotstafeln beschildert. Halte zeitliche und räumliche Regeln ein. 

Abstand halten

Wähle offene Wasserflächen und paddle nie direkt auf Vögel zu. Vergrössere den Abstand, wenn Vögel eine Reaktion zeigen (wegschwimmen oder wegfliegen). Halte ausreichend Abstand zu Schilfgürteln, Ufergehölzen, Seerosen und Vogelansammlungen. Paddle nicht in Naturschutzgebiete. Wassere dein Board nur an erlaubten und gut zugänglichen Stellen ein und aus, um die Ufervegetation zu schützen.

Abfall vermeiden

Hinterlasse keinen Abfall und sammle Müll ein, den du allenfalls auf dem Wasser treiben siehst. 

Nachts nicht paddeln

Im Dunkeln solltest du nicht aufs Stand-up-Paddel steigen. Wasservögel sind auch nachts empfindlich.

Neobiota vermeiden

Wasche und trockne deine Ausrüstung, bevor du damit ein anderes Gewässer betrittst, um die Verschleppung von gebietsfremden Arten zu verhindern.

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