Mentale Gesundheit 2025
Ehrlicher. Gestresster. Reflektierter. Diese Trends prägen die Generation Z

Wie die Generation Z über ihre mentale Gesundheit denkt, überrascht selbst Psychologen. Was wir alle von ihrem offenen Umgang mit Gefühlen lernen können, warum das Aussehen nicht mehr zählt und was es mit Brainrot-Content auf sich hat:
Publiziert: 12:49 Uhr
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Aktualisiert: 19:00 Uhr
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Darum gehts

  • Mentale Gesundheit prägt Alltag der Generation Z in vielen Bereichen
  • Trend zu realen Kontakten und Stabilität statt digitales Leben
  • 74% sagen, guter Schlaf verbessert ihre mentale Gesundheit
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Gunda BosselSEO Redaktorin

Zur Generation Z zählen Menschen, die zwischen etwa 1997 und 2012 geboren wurden – also heute zwischen 12 und 28 Jahre alt sind. Die Mehrheit von ihnen ist also bereits schon seit längerem in der Erwachsenenwelt angekommen.

Was bewegt diese junge Menschen aktuell im Bereich Psyche, Gesundheit und Lifestyle? Eine umfassende Studie vom US-Marktforschungsunternehmen WGSN (Worth Global Style Network) zeigt: Die mentale Gesundheit steht für die Generation Z ganz oben auf der Prioritätenliste – und das beeinflusst vieles, von Konsum über Wohnen bis hin zur Art, zu schlafen. Wir zeigen die wichtigsten Entwicklungen:

Sie sind alt genug, um genau zu wissen, was sie wollen: Menschen aus der Generation Z.
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1

Mentale Gesundheit wird zum Markenwert

Lange galt: Hauptsache schön aussehen. Für die Menschen der Generation Z zählt, wie man sich fühlt. Immer mehr Unternehmen haben das verstanden und setzen nicht nur auf Ästhetik, sondern auch auf seelisches Wohlbefinden. Ob Make-up-Marke oder Sportartikelhersteller – viele Brands zeigen Haltung und sprechen offen über Themen wie Stress, Überforderung oder Einsamkeit. Vor allem bei der jungen Zielgruppe kommt das an: Über die Hälfte der Gen Z bewertet Marken positiver, wenn diese psychische Gesundheit thematisieren.

2

Comeback der echten Begegnung

Junge Leute schaffen sich eigene «dritte Orte» jenseits von zu Hause und Arbeit. Das Ziel: Freundschaften knüpfen und sozial sein.
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Willkommen in der «Social Renaissance»: Lange war unser soziales Leben digital. Doch 2025 setzt sich ein Gegentrend durch: reale Kontakte. Run-Clubs, Buchzirkel oder Dinner-Abende mit Fremden – junge Menschen schaffen sich eigene «dritte Orte», also Treffpunkte jenseits von zu Hause und Arbeit. Das Ziel: Freundschaften knüpfen, Einsamkeit entgegenwirken – und sich endlich wieder als Teil einer echten Gemeinschaft fühlen.

3

Stabilität statt Status

Der neue Lifestyle heisst «Radikale Bodenständigkeit»: Jobwechsel, Selbstverwirklichung, Abenteuer – war einmal. Heute ist Sicherheit wieder sexy. Gen Z setzt zunehmend auf Stabilität: geregeltes Einkommen, einfache Routinen, langfristige Planung. Wer ein Budget führt oder fürs Alter vorsorgt, fühlt sich psychisch besser. Die grosse Erkenntnis: Nicht jeder Traumjob macht glücklich – manchmal ist ein ruhiges Leben das wahre Ziel.

4

«Sleepmaxxing»

Schlaf ist wichtig, das hat die Generation Z erkannt.
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Schlaf wird zur neuen Superkraft: Mundpflaster, Magnesium, Schlafmasken – alles für den perfekten Schlaf. Schlaf ist heute nicht mehr einfach nur Erholung, sondern Lifestyle. Die Generation Z setzt auf «Sleepmaxxing» – eine Art Optimierungs-Religion fürs Zubettgehen. Kein Wunder: 74 Prozent sagen, dass guter Schlaf ihre mentale Gesundheit verbessert. 

5

Schluss mit Einheitslook

Schönheit wird wieder individuell: Der Druck, auszusehen wie ein Instagram-Filter, ist real. Aber 2025 kündigt sich ein Wandel an: weg vom Optimierungswahn, hin zu echtem Stilgefühl und eigenen Looks. Schönheit wird weniger über äussere Normen definiert, sondern über das eigene innere Wohlbefinden. Die Folge: Wer sich wohlfühlt im eigenen Körper und Look, stärkt automatisch seine psychische Gesundheit.

6

Haustiere statt Kinder?

Fellnasen boomen: ein Haustier statt Nachwuchs? Für viele junge Erwachsene ist das Realität. Katzen, Hunde oder sogar Hasen ersetzen zunehmend die klassische Familienplanung. Der Grund: Tiere machen glücklich – und sind (gefühlt) einfacher im Alltag. Studien zeigen: 70 Prozent der Tierhalterinnen und Tierhalter geben an, dass ihre Vierbeiner ihre mentale Gesundheit verbessern. Der Trend geht zur «Pawternity» – bezahlter Urlaub für frischgebackene Hundemamis inklusive.

7

«Zuhause ist das neue Ausgehen»

Gesellschaftsspiele wie Monopoly liegen wieder hoch im Trend.
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Abende in Bars oder Clubs? Muss nicht mehr so sein. Viele entdecken die Kraft des eigenen Zuhauses neu – als Wohlfühlort, als Rückzugsraum, als Treffpunkt. Gemeinsame Kochabende, Spiele mit Freundinnen und Freunden oder einfach ein schön gestaltetes Zuhause wirken sich laut Umfragen positiv aufs seelische Wohl aus. Wer sich sein Zuhause gemütlich einrichtet, kümmert sich auch um die eigene Psyche.

8

«Brainrot»-Content

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Absurde Videos tun uns gut: Ob TikTok-Trend oder Meme – wir konsumieren immer mehr schrägen, absichtlich sinnlosen Content. Warum? Weil uns der Wahnsinn des Internets manchmal besser entspannt als durchdachte Serien. Besonders die Gen Z nutzt solche Inhalte zur Ablenkung von Stress und Überforderung. Der Trend zeigt: Nicht alles muss sinnvoll sein, manchmal reicht es, einfach nur kurz abzuschalten.

9

Von Selbstoptimierung zu Selbstfürsorge

Neue Achtsamkeit mit Technik: Fitnessuhren, Schlaftracker, Gesundheitsapps – viele Tools wollen unser Leben verbessern. Aber zu viel Selbstbeobachtung kann die Generation Z auch stressen. Deshalb setzt sich bei ihnen eine neue Haltung durch: «Mindful Tech». Das bedeutet, digitale Helfer bewusst und achtsam zu nutzen – nicht für mehr die Messung der Leistung, sondern für die des Wohlbefindens.

Man sieht: Mentale Gesundheit ist für die Gen Z kein Nebenthema mehr, sondern prägt ihren Alltag – ob beim Konsum, beim Wohnen, in Beziehungen oder beim Umgang mit Technik, Medien, Freundschaften und sich selber. Diese Generation hat begriffen: Wer bei sich selbst ansetzt, findet oft einfache Wege zu mehr Ausgeglichenheit. 

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