Apéro, Essen, Glühweintreffen
Dezember-Stress: Warum du jetzt nicht mehr jeden Termin mitmachen musst

Der Dezember fühlt sich oft an wie ein sozialer Marathon: Apéros, Weihnachtsessen, spontane Treffen und dieses ewige «Wir sollten uns unbedingt noch sehen!». Doch genau jetzt darfst du Grenzen setzen – und ohne schlechtes Gewissen mehr dich selbst wählen.
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Man muss nicht überall dabei sein und gute Laune zeigen. Schon gar nicht kurz vor Weihnachten.
Foto: Unsplash

Darum gehts

  • Der Dezember gehört dir, und nicht dem sozialen Marathon
  • Darf man Verabredungen absagen oder sich aus Gruppenchats entfernen?
  • 6 Gründe, um im Dezember einfach mal den Reset-Knopf zu drücken
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Gunda BosselSEO-Redaktorin

Kaum ein Monat ist so vollgestopft mit sozialen Terminen wie der Dezember. Zwischen Büro-Weihnachtsessen, Apéros, Familienfeiern und Last-Minute-Treffen bleibt kaum Luft zum Atmen. In dieser überladenen Zeit merkt man oft deutlich: Die Lust auf «Wir sehen uns noch vor Weihnachten, oder?» ist schlicht nicht mehr da. Denn der Gedanke daran löst nicht Vorfreude aus, sondern Druck. Aber genau das ist normal, sogar mehr noch: Es kann ein Akt der Selbstfürsorge sein, bewusst weniger Treffen einzugehen. Nicht weil du unsozial bist, sondern weil dir deine Energie, dein Alltag und dein Tempo vor allem zum Jahresende einfach wichtiger sein sollten.

Hier sind sechs Gründe, die zeigen, warum es sich richtig anfühlen darf, den Reset-Knopf bei gewissen Verabredungen zu drücken:

1

Du darfst deine Energie dort bündeln, wo sie wirklich etwas bringt

Mit zunehmendem Alter wird Energie zu einer ehrlich begrenzten Ressource. Job, Familie, Beziehungen, Hobbys, vielleicht Haustiere – vieles kämpft um deinen Fokus. Und jedes Treffen braucht emotionale Aufmerksamkeit: zuhören, reagieren, Empathie zeigen.

Wenn du merkst, dass deine Batterie schneller leer ist als früher, ist es kein Zeichen von Schwäche, sondern von gesundem Selbstmanagement, Prioritäten zu setzen und gewisse Verabredungen einfach mal links liegenzulassen.

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2

Dein Kalender gehört dir – nicht deinen Gruppenchats

Viele von uns führen mittlerweile Kalender wie Projektmanager. Absprachen für ein einfaches Treffen auf dem Weihnachtsmarkt können sich über Tage ziehen, drei Doodle-Umfragen und fünf Vorschläge später hat sich immer noch kein Tag gefunden, an dem alle kommen können. Am liebsten würde man diese Chatgruppen einfach verlassen.
Weniger Kontakte bedeuten: mehr Spontanität. Mehr freie Wochenenden. Mehr Zeit, in der du ohne schlechtes Gewissen einfach spontan das tun kannst, worauf du gerade Lust hast. Also trau dich, und schalt die nervigen Gruppen einfach mal auf stumm. Oder verlass sie einfach.

3

Du musst niemandem mehr eine Rolle vorspielen

In vielen Freundeskreisen hat jede Person ihre fixe Position: der Organisator, die Therapeutin, der Lustige, die Vernünftige. Solche Rollenmuster setzen sich fest – und können dich irgendwann mehr einzwängen, als dir lieb ist.

Wenn du dich aus diesen Freundesgruppen zurückziehst, fällt diese stille Erwartungshaltung weg. Du musst nicht mehr in einer Schublade funktionieren, der du längst entwichen bist, in die dich aber alle nach wie vor gerne hineinstecken möchten. Das wirkt erstaunlich befreiend.

Im Getümmel über immer dieselben Anekdoten plaudern? Kann schnell mal zu viel werden.
Foto: pixabay
4

Deine Ehrlichkeit braucht keinen Filter mehr

Manchmal halten wir Meinungen zurück, weil sie in einer Gruppe anecken könnten. Oder weil wir bei bestimmten Menschen mit der Zeit gelernt haben, wie viel Diplomatie nötig ist, um ein fragiles Gleichgewicht nicht zu stören. Mit gewissen Menschen ist und bleibt es zwischenmenschlich immer schwierig, egal, wie lange man sich schon kennt.
Weniger soziale Verpflichtungen schaffen Raum dafür, wieder ungefiltert du zu sein – ohne diplomatische Verrenkungen und ohne Rücksicht auf fremde Befindlichkeiten von Menschen, die einem vielleicht emotional gar nicht so nah stehen.

5

Du befreist dich von unausgesprochenen «Schuldgefühlen»

Freundschaften können wunderschön sein. Aber sie bringen oft eine unsichtbare Liste aus kleinen Verpflichtungen mit sich:

Wer hat wem geholfen? Wer war wann da? Wem schulde ich noch etwas? Wer hat das letzte Mal eingeladen? Wer was gekocht? Gab es teuren Wein oder exklusives Filet?

Ohne diese stillen Erwartungen fühlt sich das Leben deutlich leichter an. Kein inneres Buchhaltungssystem mehr, kein Druck, Gefälligkeiten aufzuwiegen.

6

Du musst nicht ständig die gleiche Vergangenheit wiederholen

Viele langjährige Freundschaften leben von gemeinsamen Erinnerungen. Das kann toll sein – aber auch ermüdend, wenn jede Begegnung zur Zeitreise in die immer gleichen Anekdoten wird. Irgendwann hat man diese dann einfach mal gehört. Das «Weisch no, wo du im Gymi bim Tanze von der Bar keit bisch?» hat man langsam wirklich genug gehört, wenn es dann bei jedem Treffen wieder erwähnt wird.

Wenn du dich davon löst, schaffst du Platz für neue Geschichten, die dir allein gehören, statt für Nostalgie-Schlaufen, ewige »Running Gags» oder festgehaltene Meinungen von Menschen, die dich in alten Versionen deiner definieren.

Alleinsein ist nicht gleich einsam sein

Weniger Verabredungen heisst nicht weniger Wert – und schon gar nicht, dass du unsozial bist. Oft bedeutet es einfach, dass du dir selbst näher gekommen bist und gemerkt hast: Nähe hat mit Qualität zu tun, nicht mit der Anzahl deiner Dates und Verabredungen.

Vielleicht hast du nur wenige Menschen, mit denen du dich wirklich verbunden fühlst. Vielleicht bist du gerade lieber mit dir selbst unterwegs. Alles davon ist vollkommen okay.

Und vielleicht ist nun zum Jahresende genau jetzt der Moment, ein «Sehen wir uns noch vor Weihnachten?» nicht mehr als Pflicht zu behandeln. Sondern dein eigenes Tempo ernst zu nehmen – und in diesem eh schon voll gepackten Monat nur noch diejenigen zu treffen, auf die du dich wirklich von Herzen freust.

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