Früherkennung, Symptome, Behandlung
Alles, was man über Prostatakrebs wissen sollte

In der Schweiz erkranken jährlich ungefähr 6100 Männer an Prostatakrebs. Er ist der häufigste bösartige Tumor, der bei Männern diagnostiziert wird.
Publiziert: 29.03.2019 um 09:47 Uhr
Die Prostata liegt unter der Harnblase und umschliesst einen Teil der Harnröhre.
Foto: Getty Images
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Bei rund zirka30 Prozent aller bösartigen Krebserkrankungen bei Männern handelt es sich um Prostatakarzinome. Damit ist Prostatakrebs der bei Männern am häufigsten diagnostizierte bösartige Tumor. Jährlich erkranken ungefähr 6'100 Männer daran. Rund 1'400 Männer sterben jährlich an den Folgen einer Erkrankung. Da es sehr aggressive Formen gibt, kann die Früherkennung einen erheblichen Einfluss auf die Prognose haben – allerdings ist sie nicht unumstritten.

Die Prostata oder Vorsteherdrüse gehört zu den inneren Geschlechtsorganen des Mannes. Sie ist kastaniengross, liegt unterhalb der Harnblase und umhüllt einen Teil der Harnröhre. Dort hat sie verschiedene Funktionen; so produziert sie zum Beispiel ein Sekret, das sich mit den Spermien mischt und zirka 30 Prozent des Ejakulats ausmacht.

Welche Risiken für Prostatakrebs gibt es?

Sobald sich Prostata-Zellen entarten und vermehren, bildet sich ein Tumor. Die Prostata wird in eine Aussen- und eine Innenzone sowie in eine sogenannte Mantelzone unterteilt; am häufigsten bilden sich Tumore in der Aussenzone, die dicht am Enddarm liegt. Eine Gefahr ist, dass einzelne Krebszellen in benachbarte Lymphknoten und durch das Blut in andere Organe gelangen können, wo sie unter Umständen Metastasen bilden.

Grundsätzlich kann jeder Mann an Prostatakrebs erkranken. Wie bei den meisten Krebsarten geht man von Faktoren aus, die das Risiko für eine Erkrankung erhöhen. Das Alter gilt als Risikofaktor: Die meisten Patienten sind zum Zeitpunkt der Diagnose 50 Jahre alt oder älter, fast die Hälfte sind 70 Jahre alt oder älter. Das Risiko ist ebenfalls erhöht, wenn der Bruder oder Vater erkrankt sind. Eindeutige Krankheitsursachen hat die Forschung allerdings bis heute keine gefunden.

Früherkennung Prostatakrebs

Aus medizinischer Sicht gibt es zwei verschiedene Untersuchungsmethoden, die eine Früherkennung ermöglichen: Die digitale rektale Untersuchung einerseits, die Bestimmung des PSA-Werts im Blut andererseits. Bei der digitalen rektalen Untersuchung ertastet der Urologe mit dem Finger die Grösse, Konsistenz und Form der Prostata.

PSA-Wert – was ist das?

Das PSA (Prostata-Spezifische Antigen) ist ein Eiweiss (Protein), das ausschliesslich in der Prostata gebildet wird und im Blut gemessen werden kann. Der PSA-Wert ist der wichtigste Tumormarker für das Prostatakarzinom. Allerdings gibt die PSA-Messung nur einen indirekten Hinweis auf einen Prostatakrebs. Denn: PSA wird auch von der gesunden Prostata gebildet und auch bei der gutartigen Prostatavergrösserung sowie bei einer Prostataentzündung steigt der PSA-Wert an. Aus diesem Grund wird die Bedeutung der PSA-Messung im Rahmen der Krebsvorsorge seit Jahren kontrovers diskutiert.

Quelle: www.hirslanden.ch

Das PSA (Prostata-Spezifische Antigen) ist ein Eiweiss (Protein), das ausschliesslich in der Prostata gebildet wird und im Blut gemessen werden kann. Der PSA-Wert ist der wichtigste Tumormarker für das Prostatakarzinom. Allerdings gibt die PSA-Messung nur einen indirekten Hinweis auf einen Prostatakrebs. Denn: PSA wird auch von der gesunden Prostata gebildet und auch bei der gutartigen Prostatavergrösserung sowie bei einer Prostataentzündung steigt der PSA-Wert an. Aus diesem Grund wird die Bedeutung der PSA-Messung im Rahmen der Krebsvorsorge seit Jahren kontrovers diskutiert.

Quelle: www.hirslanden.ch

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Doch die Früherkennung ist unter Fachpersonen umstritten, weil Tumore meist so langsam wachsen, dass sie bei älteren Patienten gar nicht mehr zu Beschwerden führen. Der PSA-Test wird von vielen Medizinern als nicht aussagekräftig erachtet, weil ein hoher PSA-Wert nicht unbedingt auf einen Tumor zurückzuführen ist. Wird der Tumor allerdings entdeckt, werden häufig Therapien oder Operation verordnet, die andere Risiken wie u.a. Impotenz bergen.

Welche Symptome sind typisch für Prostatakrebs?

Die meisten Prostatatumore lösen während langer Zeit kaum Beschwerden aus. Sobald ein Tumor die Harnröhre einengt, kann es zu Problemen beim Wasserlösen kommen, wie zum Beispiel einem schwachen Harnstrahl, häufiger Harndrang oder Schmerzen. Allerdings können diese Symptome auch andere Ursachen haben.

Eine definitive Diagnose kann erst anhand einer Gewebeprobe gestellt werden. Handelt es sich beim Gewebe um Krebszellen, wird in die Behandlung individuell geplant. Dabei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle: Wie gross ist der Tumor, welche Eigenschaften hat das Gewebe, sind auch Lymphknoten befallen und haben sich bereits Metastasen gebildet?

Wie wird Prostatakrebs behandelt?

Die Krebsliga nennt folgende Behandlungsmethoden im Falle einer Prostatakrebs-Diagnose:

  • Operation: Entfernung der Prostata (Prostatektomie)
  • Active surveillance (Aktives Überwachen): Die Patienten werden engmaschig kontrolliert. Mit der aktiven Behandlung (z.B. der Operation) wird erst begonnen, wenn der Mann das wünscht oder das Wachstum des Tumors fortschreitet. Diese Behandlungsstrategie kann bei bestimmten kleinen Tumoren, die als risikoarm beurteilt werden, angewandt werden.
  • Watchful waiting (Abwartendes Beobachten): Diese Behandlungsstrategie kann bei älteren Männern gewählt werden. Dabei wird mit der Therapie erst begonnen, wenn der Tumor Beschwerden verursacht.
  • Strahlentherapie
  • Medikamentöse Therapien: Chemotherapie, antihormonelle Therapien, zielgerichtete Medikamente

Zudem werde in klinischen Studien eine bestimmte Methode, sogenannte fokale Therapien, getestet. Im Rahmen der Studien werden die Patienten mit Hoch-intensiv fokussiertem Ultraschall (HIFU) behandelt; allerdings kommen nur Patienten in Frage, bei denen der Tumor klar lokalisierbar ist, sich der Befall auf die Prostata beschränkt und nur minder aggressive Formen vorliegen. (gup)

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