«Sperma von 17 Prozent der Schweizer Männer ist unter WHO-Standards»
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Forscher Serge Nef:«Sperma von 17 Prozent der Schweizer Männer ist unter WHO-Standards»

Neue Studie zeigt
Wer in diesen Regionen wohnt, hat ein Spermien-Problem

Die Spermienqualität von jungen Männern in der Schweiz unterscheidet sich je nach Wohnort. So scheinen Männer aus ländlichen Regionen die schlechteren Spermien zu haben als Männer in Städten.
Publiziert: 10:08 Uhr
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Aktualisiert: 11:07 Uhr
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Die Spermienqualität in der Schweiz unterscheidet sich je nach Wohnort. (Archivbild)
Foto: GAETAN BALLY

Wie eine neue Studie zeigt, hat nicht nur das Alter und der Lebensstil einen Einfluss auf die Qualität der Spermien. Auch der Wohnort kann eine Rolle spielen, wie die Studie, die im September im Fachblatt «Human Reproduction» veröffentlicht wurde, zeigt. 

Das Schweizer Radio SRF berichtete am Mittwoch darüber. Für die Studie untersuchte ein Forschungsteam der Universität Genf und der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Lausanne (EPFL) Spermienproben von 2677 Männern im Alter von 18 bis 22 Jahren. Diese Probanden wurden im Zeitraum von 2005 bis 2018 im Rahmen der Wehrpflicht rekrutiert.

«Hotspots» für gutes Sperma

Bei der neuen Analyse der Spermien stellten sie auffällige Muster fest: Sie fanden Regionen mit vergleichsweise guter Spermienqualität und Regionen mit schlechter Spermienqualität. Die Forschenden sprechen dabei von «Hotspots» und «Coldspots».

Dabei zeigte sich, dass in zentral-westlichen Teilen der Schweiz eine «Coldspot»-Region existiert, wo die Spermienqualität besonders niedrig ausfiel. Dies betrifft ein Gebiet zwischen Thun BE und Bern.

Im Gegensatz dazu fanden sich in nordzentralen Regionen die «Hotspots», in denen die Spermienqualität besonders hoch war. Dies trifft auf die Region um Aarau zu.

Chemie und Pestizide

Die «Coldspot»-Region ist laut der Studie durch einen höheren Anteil an landwirtschaftlich genutzten Flächen geprägt. Die Forscherinnen und Forscher vermuten, dass chemische Einflüsse aus der Landwirtschaft, wie Pestizide, eine Rolle spielen könnten. Sie betonen in der Studie allerdings, dass kausale Zusammenhänge nicht nachgewiesen wurden. Es könne also nicht gesagt werden, ob die Landwirtschaft die Ursache ist.

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