Draussen wirds wieder dunkler, die Luft kühler und das Wetter grau und regnerisch. Viele Menschen reagieren darauf, indem sie deutlich mehr essen als beispielsweise im Sommer. Das liegt aber nicht an den feinen Marronis und Kürbisspeisen, die es überall zu essen gibt, sondern hat körperliche Gründe.
Bei trüberem Wetter schüttet der Körper vermehrt das Hormon Melatonin aus. Dieses hilft uns dabei, müde zu werden und besser einschlafen zu können. Das Gegenhormon, Serotonin, ist als Glückshormon bekannt und wird im Herbst leider weniger produziert. Das Resultat daraus: Man fühlt sich schlapp und vielleicht sogar so traurig, dass das Ganze in einer Herbstdepression enden kann.
Um diesen Serotoninmangel zu bekämpfen, verlangt der Körper nach Süssigkeiten oder deftigen Nahrungsmitteln. Diese heben den Serotoningehalt im Körper nämlich für eine Weile. Um nach einem Snack nicht gleich wieder zu Süssigkeiten zu greifen, helfen ein paar einfache Tricks.
Hungerattacken mit Essen vermeiden
Setzen Sie bei allen Mahlzeiten, die Sie zu sich nehmen auf ballaststoffreiche Nahrungsmittel und Proteine. Zum Frühstück eignet sich zum Beispiel ein Haferflockenmüesli mit Früchten und Joghurt. Generell gilt die Devise lieber Vollkorn als Weissmehl, denn daran hat die Verdauung länger zu knabbern und der Körper wird weniger schnell wieder hungrig.
Snacks sind natürlich nicht komplett verboten. Anstatt ein Pack Chips oder Gummibärchen sollten Sie jedoch lieber Nüsse oder Gemüsesnacks bereithalten. Marroni sind übrigens auch ein gesunder und sättigender Herbstimbiss. 100 Gramm davon enthalten 130 Kilokalorien. Im Vergleich dazu: Die gleiche Menge Weissbrot enthält 265 Kilokalorien.
Für die spezifische Lust auf Süsses gibt es ebenfalls gesunde Alternativen: Datteln, Bananen und andere Früchte enthalten zwar immer noch Zucker, sind allerdings deutlich gesünder und sättigender als Schleckzeug. Und wer beim Snacken komplett auf zusätzliche Kalorien verzichten möchte, greift zu ungesüsstem Tee oder einem Kaugummi.
Andere Massnahmen gegen herbstlichen Heisshunger
Wer nicht mit Essen gegen fiese Herbsthungerattacken vorgehen will, hat nur eine Möglichkeit: Ablenkung. Am besten klappt das mit Aktivitäten, die erwiesenermassen den Serotoninspiegel erhöhen. Dann vergisst man die Lust nach Süssem nämlich nicht nur, sondern hat auch gar kein Bedürfnis mehr danach.
Scheint draussen die Sonne, sollten sie sich aus dem Haus begeben. Nicht nur sind die goldenen Sonnenstrahlen Balsam für die Seele, sondern das UV-Licht fördert im menschlichen Körper die Vitamin-D-Produktion. Und das wiederum fördert die Serotoninausschüttung.
Studien an Schwangeren und neugeborenen Babys haben gezeigt, dass auch Massagen den Serotoninwert im Körper erhöhen. Ob dies spezifisch durch die Massage, oder den Kontakt zu einem anderen Menschen hervorgerufen wurde, ist aber nicht klar.
Die dritte Möglichkeit, gegen Serotoninmangel vorzugehen, ist Sport. Denn so ungern wir Couch-Potatoes es hören, Bewegung erhöht die Serotoninwerte erheblich. Vor allem Joggen und Velofahren soll hilfreich sein. Allerdings wurde auch festgestellt, dass sich die Werte weit weniger verbessern, wenn man zum Sport gezwungen wird oder sich zu viel bewegt. «Die Menge macht das Gift» gilt also auch für den Sport.