Traditionen rund um den Globus
Halloween weltweit: So feiern andere Länder den Tag der Toten

Halloween kennt jeder – aber nicht überall auf der Welt wird das Fest der Toten gleich gefeiert. Von bunten Altären in Mexiko über Feuerfeste in Kambodscha bis zu verbotenen Partys in Japan: Wir zeigen, wie andere Länder den Vorabend von Allerheiligen zelebrieren.
Publiziert: 31.10.2024 um 12:35 Uhr
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Aktualisiert: 23.10.2025 um 17:26 Uhr
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Gefeiert wird Halloween nicht überall auf der Welt gleich.

Darum gehts

  • Halloween weltweit unterschiedlich gefeiert und ehrt Verstorbene
  • Diwali symbolisiert den Triumph des Lichts über Dunkelheit
  • Im Quartier Shibuya in Japan wurde Halloween ganz verboten
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Anne Sophie Carruzzo

Halloween wird nicht überall auf der Welt gleich gefeiert. Während in den USA Kinder mit «Süsses oder Saures» von Tür zu Tür ziehen, ehren andere Länder ihre Verstorbenen mit farbenfrohen Altären, Feuerfesten oder Opfergaben. Wir zeigen, welche Traditionen hinter den gruseligen Bräuchen stecken und wie Halloween global zelebriert wird.

Samhain, Irland oder Schottland

Samhain – das Fest der Verstorbenen und gleichzeitig das keltische Neujahr: Halloween, so wie wir es heute kennen, basiert auf diesem Fest. Wie Halloween heute fand auch Samhain immer in der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November statt. Ursprünglich ging es beim Fest um Erneuerung, sowie darum, Altes loszulassen und sich auf Neues vorzubereiten. Denn in der keltischen Auffassung kann nur der Tod neues Leben schaffen.

Samhain läutete die dunkle Jahreszeit ein. Die Kelten glaubten, dass sich in dieser Nacht das Tor zur Unterwelt öffnen würde. Man fürchtete sich vor bösen Wesen, die sich zwischen Hügeln oder in den Tiefen des Meeres versteckten. Um sich vor diesen zu schützen, zündete man grosse Feuer an, die die Sonne darstellen sollten.

Diwali, Indien

Diwali, das als «Lichterfest» bekannt ist, zählt zu den grössten und bedeutendsten Festen in Indien. Gefeiert wird es von Hindus, Jains, Sikhs und gelegentlich auch von Buddhisten. Das Fest steht für den Triumph des Lichts über die Dunkelheit, des Guten über das Böse und der Weisheit über die Unwissenheit. 

Zu den Traditionen und Ritualen gehören die Dekoration der Häuser mit Öllampen (Diyas), Kerzen und farbenfrohen Rangoli-Mustern aus farbigem Pulver oder Blumen vor dem Hauseingang. Feuerwerkskörper sind ein typisches Merkmal von Diwali und symbolisieren die Vertreibung böser Geister. Viele Familien führen eine Puja (Gebetszeremonie) für die Göttin Lakshmi durch, um Glück und Wohlstand für das kommende Jahr zu erbitten. Freunde und Familienmitglieder tauschen Geschenke und Süssigkeiten aus, um die Freude am Fest zu teilen. 

Día de los Muertos, Lateinamerika

Der Día de los Muertos, auf Deutsch «Tag der Toten», wird in Mexiko und anderen Teilen Lateinamerikas gefeiert. Man glaubt, dass sich um Mitternacht des 31. Oktobers die Tore zum Himmel öffnen und sich die Seelen der verstorbenen Kinder zu ihren Familien gesellen. Am 2. November folgen ihnen die Seelen der verstorbenen Erwachsenen, um ihre Familien zu sehen. 

An diesem Tag werden Opfergaben in Form von Essen, Wasser, Kerzen und Familienandenken gemacht. So sollen die Ahnen willkommen geheissen und ihr Hunger nach der langen Reise gestillt werden. Anders als bei Halloween ist der Día de los Muertos eine Feier von Leben und Tod. Das Fest voller Farben, Gesang und Tanz dauert drei Tage.

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Pchum Ben, Kambodscha

Der Pchum Ben, auf Deutsch «Tag der Vorfahren», ist ein 15-tägiges religiöses Fest in Kambodscha, das am 15. Tag des zehnten Monats des Khmer-Kalenders seinen Höhepunkt findet. Ähnlich wie am Día de los Muertos in Mexiko gedenkt man an diesem Tag seiner Vorfahren – und feiert drei Tage lang.

Das Datum des Tages der Vorfahren ändert jedes Jahr. Man besucht dann seine Familie, bringt Opfergaben und zündet für verstorbene Familienmitglieder Kerzen an. In ländlichen Gebieten werfen Gläubige Reisbällchen in die Luft oder auf die Felder. Die Geister sollen sich vom geistlichen Teil des Essens ernähren können. 

Bonfire Night, England

Am 5. November findet in England die Bonfire Night statt. Der Tag feiert Guy Fawkes, einen Verräter, der im 17. Jahrhundert das Parlamentsgebäude in London in die Luft jagen wollte. Er hatte mithilfe seiner Gruppierung mehrere Fässer voller Schiesspulver in den Keller des Gebäudes geschleppt und wollte diese dort anzünden. Der sogenannte «Bonfire Plot» scheiterte jedoch – Fawkes wurde verhaftet und später hingerichtet. Mit grossen Feuern und Feuerwerken gedenkt man Fawkes und seinem gescheiterten Plan.

Hungry Ghost Festival, China

Das Hungry Ghost Festival, auf Deutsch «Tag der wandernden Seelen», findet früher statt, als das klassische Halloween. So wurde es dieses Jahr am 22. August abgehalten. Doch auch hier geht es darum, die Toten zu ehren. Man glaubt, zu dieser Zeit würden die Geister der Verstorbenen durch die Welt streifen. Damit diese nicht hungrig werden und Unfug anstellen, werden Opfergaben gemacht: Geld, Autos, Uhren und Schmuck aus Papier werden verbrannt, damit die Geister sehen, dass man sich auch nach ihrem Tod um Materielles für sie kümmert.

Halloween in Tokio, Shibuya?

In Japan ist Halloween ein riesiger Trend – besonders in Tokio. Die Leute verkleiden sich jedoch nicht unbedingt gruselig, sondern erscheinen auch gerne als Pokémon, Super Mario oder ihre liebste Animé-Figur. Doch im Viertel Shibuya, einst das Zentrum der wilden Strassenpartys, ist Schluss mit dem Chaos: Seit 2019 gilt dort ein Feierverbot auf offener Strasse. Wegen Ausschreitungen und Littering verschärft die Stadt jedes Jahr die Regeln, das Verbot wird jedoch ignoriert. Dieses Jahr sorgen darum über 100 Sicherheitskräfte für Ordnung. Trotzdem wird in der Metropole weiter gefeiert – einfach an anderen Orten und mit weniger Trubel.

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