Weisswein-Perle von der Rhone
Das musst du über Viognier wissen

Die Rebsorte Viognier fliegt unter dem Radar. Dabei erlebte die Traube in den letzten Jahren ein sagenhaftes Revival und ist zudem Grundstoff für rare Weissweine aus dem nördlichen Rhonetal.
Publiziert: 13:56 Uhr
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Aktualisiert: vor 43 Minuten
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Viognier ist eine der weissen Perlen im nördlichen Rhonetal.
Foto: zVg / Vinexia.fr

Darum gehts

  • Die weisse Sorte Viognier war vom Aussterben bedroht
  • wegen ihrer üppigen Aromatik und der moderaten Säure sind die Weine heute wieder weltweit gefragt
  • Ihren Ursprung hat die Sorte im nördlichen Rhônetal
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Ursula GeigerRedaktorin Wein

Vor 70 Jahren war Viognier eine totgesagte Sorte. Nur noch 14 Hektar standen im nördlichen Rhonetal. Unregelmässige und tiefe Erträge waren der Grund für den Rückgang für den Niedergang der Sorte. Die steilen Rebterrassen oberhalb der Rhone zu bewirtschaften, ist auch kein Zuckerschlecken.

Zudem ist Viognier anfällig für Pilzkrankheiten und muss lange reifen, bevor sich ihre betörenden Aromen in der Traube bilden. Mittlerweile stehen weltweit wieder rund 16'000 Hektar Viognier in den Rebbergen. In der Schweiz sind es knapp 58 Hektar. Besonders im Wallis und in der Waadt ist die Sorte beliebt.

Maiglöckchen-Duft

Weine aus Viognier duften nach Mirabellen, reifen Birnen, Orangenzeste und ab und an auch nach Maiglöckchen und Akazienblüten. Mit den üppigen Aromen sowie viel Kraft und Schmelz am Gaumen ist Viognier ein idealer Winter-Weisswein.

Er passt zu Wurzelgemüse, wie Rüebli, Petersilienwurzel und Pastinaken. Kräftig gewürzte asiatische Speisen kann der aromatische Wein locker stemmen. Zu Meeresfrüchten wie Langusten und Scampi wird der geschmeidige Weisse zum Festtagswein. Und wer gerne im Ofen geschmolzenen Vacherin du Mont d'Or geniesst, hat mit Viognier einen kraftvollen Partner im Glas.

Rare Weine: Condrieu und Château-Grillet

Das bekannteste Anbaugebiet für Viognier ist Condrieu. Es liegt rund 45 Kilometer südlich von Lyon. Die 220 Hektar Reben stehen in den steilen Hängen am rechten Rhoneufer. Um einen Hektar Reben zu pflegen, investieren die Winzer jährlich 1'500 Arbeitsstunden.

Ein Sonderfall ist Château-Grillet. Die winzige Appellation ist nur vier Hektar gross und gehört ganz zum gleichnamigen Weingut. Schon Thomas Jefferson (Botschafter in Frankreich von 1785 bis 1789 und dritter US-Präsident) schätzte die Weine von Château-Grillet. Heute gehört das Gut dem französischen Unternehmer François Pinault, der auch Besitzer des legendären Château Latour in Bordeaux ist.

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